Jack Black hegt Sympathie für den Teufel

Der Schauspieler und Musiker Jack Black spielt mit dem Image, seine Seele an den Teufel verkauft zu haben. Satan kommt auffallend häufig in seiner Arbeit vor. Nun spielt Black in einem Weihnachtsfilm mit – und zwar als Teufel.
Von Jörn Schumacher
Jack Black beim Rock am Ring 2016

Der Weihnachtsfilm „Dear Santa“ wird noch produziert, und ein Veröffentlichungstermin steht noch nicht fest. Doch schon jetzt weiß das Branchenblatt Deadline zu berichten: In einer der Hauptrollen wird der Sänger und Schauspieler Jack Black zu sehen sein. Der 53-Jährige spielt im Film „Dear Santa“ (zu Deutsch: Lieber Weihnachtsmann) den Teufel.

Die Weihnachtskomödie stammt von dem bekannten Brüderpaar Bobby und Peter Farrelly, die für die Produktion vieler erfolgreicher Komödien bekannt sind, wie etwa „Dumm und Dümmer“, „Kingpin“ oder „Verrückt nach Mary“. Ihr neuer Film handelt davon, dass ein Junge einen Brief an den Weihnachtsmann schreibt, doch sein Brief landet aus Versehen stattdessen beim Teufel.

Die Christian Post machte darauf aufmerksam, dass dies auf einem Ulk beruht, der bereits in einer Folge der Serie „The Santa Clauses“ von Disney+ zu sehen war. Dort hielten Kinder auf einer Bühne Buchstaben hoch für einen Gruß an den Weihnachtsmann (englisch: Santa Claus). Doch leider vertauschen sie in der Hektik ihre Buchstaben, und so stand dort nichts von „Santa“, sondern: „We love you, Satan.“ Die Szene rief unter einige Zuschauern Verstimmung hervor. Viele beschwerten sich in den Sozialen Medien, dass solch ein Witz ausgerechnet in einer Disney-Produktion auftauchte. Auch der Film „Dear Santa“ habe anfangs den Arbeitstitel „Dear Satan“ getragen, berichtet die Christian Post.

In dem Film spielt der bekannte Comedian Keegan-Michael Key („Key and Peele“) mit. Es gab bereits im Jahr 2011 einen Film mit dem Titel „Dear Santa“ – er trug den deutschen Untertitel „Ein Weihnachtsfest zum Verlieben“ –, doch der hat nichts mit dem aktuellen Film mit Jack Black zu tun.

Die Seele an den Teufel verkauft

Black ist auch abseits der Kamera dafür bekannt, häufig seine Sympathie für den Teufel kundzutun. Dabei ist nie ganz klar, ober er dabei nur mit dem Image eines klischeehaften Rockstars spielt, oder ob er die satanischen Anspielungen ernst meint. Auffällig oft singt er jedenfalls in seinen Liedern vom Teufel, und er verhöhnt alles Christliche.

Zusammen mit Kyle Gass bildet Black schon seit den 90er Jahren die Rockband „Tenacious D“. Im wohl bekanntesten Song mit dem Titel „Tribute“ und dem dazugehörenden Musikclip droht der Teufel den beiden Musikern, ihre Seelen zu nehmen, wenn sie ihm nicht den „besten Song der Welt“ spielen. Auf dem Album-Cover sind beide Bandmitglieder als Teufel abgebildet.

Auch auf dem Cover des Nachfolgealbums „The Pick of Destiny“ wurde Michelangelos Bild „Die Erschaffung Adams“ abgewandelt, von unten streckt sich eine Teufelshand nach oben. Im Titelsong geht es um einen Zauberer und einen Dämon, im Song „Kickapoo“ um eine religiöse Familie, Jesus und Musik aus der Hölle. „History“ soll die Geschichte der Band nacherzählen, darin kommt erneut Jesus vor, der dem Liedtext zufolge nicht am Kreuz starb.

In „Beelzeboss“ singt Dave Grohl, der ehemalige Schlagzeuger von Nirvana: „I‘m the Devil. I love Metal“. Im Video tritt dazu eine große, rote Teufelsgestalt auf. Bei Live-Auftritten lässt die Band häufig einen als Jesus verkleideten Mann auf die Bühne bringen, um sich über Jesus und Gott lustig zu machen. Dann kommt der Teufel auf die Bühne, und er darf mitsingen. „Jesus Ranch“ ist ein sinnentleertes Lied über einen Bauernhof namens „Jesus Ranch“; in „Explosivo“ singt Black: „Wir haben Satan getankt, ja, Satan hat uns erzogen.“ Und „The Sex Song“ endet mit einem mehrmaligen „Hail Satan!“

Als 2008 in Kalifornien der Antrag zu einer Gesetzesänderung eingebracht wurde, der gleichgeschlechtliche Ehen verbieten sollte, veröffentlichte der Comedy-Kanal „Funny or die“ ein Video, das entsprechend dem Namen der Gesetzesvorlage „Proposition 8“ den Titel trug: „Prop 8 – The Musical“. Verschiedene amerikanische Comedy-Stars spielten mit, Jack Black trat als verkleideter Jesus auf. In dem Video stehen sich bunt gekleidete Homosexuelle und schwarz gekleidete Christen gegenüber. „Unsere Liebe ist keine Sünde“, singen die einen, „Die Bibel sieht das anders“, die anderen. Black tritt als Jesus dazwischen und singt: „Die Bibel sagt viele Dinge, wisst ihr?“ Auch Krabben seien laut Bibel Gott ein Gräuel, schließlich seien es Schalentiere. „Die Bibel sagt: Du kannst deine Frau steinigen und deine Tochter verkaufen“, singt Black. Einer der Christen sagt: „Diese Verse ignorieren wir.“

Als der Musiker 2009 bei den MTV Video Music Awards auf die Bühne trat, sprach er ein satanisches Gebet – und auch hier verwischte die Grenze zwischen Gag und Ernst. Er bat das Publikum, jeder solle die Hand seines Nachbarn nehmen und mit ihm zum Teufel beten. „Dunkler Satan“, so Black, „ich wollte einmal Hallo sagen und dich bitten, dass du den heute Nominierten weiterhin viel Erfolg in der Musik-Industrie bringst.“

2014 saßen die beiden Bandmitglieder von „Tenacious D“ in der „Tonight Show“ mit Jay Leno und Black sagte: „Es gibt eine lange Tradition vom Teufel und der Rockmusik.“ Kurz darauf fügte er hinzu: „Wir haben unsere Seelen an den Teufel verkauft. Sonst säßen wir jetzt nicht hier.“

Black, der mit bürgerlichem Namen Thomas Jacob Black heißt, wurde jüdisch erzogen. Seine Mutter war jüdischer Herkunft und sein ursprünglich christlicher Vater konvertierte später ebenfalls zum jüdischen Glauben. Black feierte in seiner Jugend eine Bar Mitzwa. In einer NPR-Radiosendung sagte er im Jahr 2012, er sei „so etwas wie ein Atheist“.

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