Influencerin Rose de Jesus: „Gemeinsam auf Jesus zeigen“

Auf Instagram und TikTok sind christliche Influencer erfolgreich. Der „Stern“ hat das Phänomen genauer betrachtet und die Influencerin Rose de Jesus porträtiert.
Von Swanhild Brenneke
Jesus

Die Influencerin Rose de Jesus sagt: „Ich bin so verliebt in Jesus, dass ich das in allem, was ich tue, zeigen möchte.“ Mit ihrem missionarischen Instagram– und TikTok-Account hat sie es in die aktuelle Ausgabe vom Magazin „Stern“ geschafft. Der hat die 28-Jährige porträtiert und sich dem Thema „christliche Influencer“ gewidmet.

Rose de Jesus berichtet, dass ihr Glaube eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus ist, dass sie anderen Menschen zeigen möchte, wie sehr die von Gott geliebt werden und warum sie bei TikTok mehr Menschen erreicht als bei Instagram.

Auch Experten kommen im Artikel zu Wort, wie der Theologe Markus Brodthage und Sabrina Müller, Geschäftsleiterin des Universitären Forschungsschwerpunkts Digital Religion(s) an der Universität Zürich. Durch die persönliche Ebene, auf der Influencer ihre Zuschauer ansprechen, böten sie Anknüpfungspunkte, sagt Brodthage. Zudem erreichten die christlichen Influencer junge Menschen, was den Kirchen oft nicht gelänge.

Müller stellt fest, dass die Zuwendung zu spirituellen Themen generell ein wachsender Trend in der Gesellschaft ist. Unter den christlichen Influencern fänden viele Nutzer einen oder mehrere, die sie inspirierten und die zu ihrer Weltanschauung passten.

Rose de Jesus erklärt, sie habe den Eindruck, dass sich immer mehr Menschen für Gott öffneten. „Ich erlebe, dass die junge Generation Bock hat, Jesus kennenzulernen“, sagt sie.

Accounts wie die von Rose de Jesus seien erfolgreich, weil sie ihren Glauben alltagsnah lebten, schreibt „Stern“-Autorin Laura Hindelang. Eine wichtige Rolle spielten Authentizität und Glaubwürdigkeit.

Erzkonservative Kanäle in der Kritik

Kritisch sehen Müller und Brodthage Accounts wie „Liebe zur Bibel“ von Jasmin Neubauer, die extrem konservative Rollenbilder proklamierten und pauschale Urteile zu Themen wie Homosexualität fällten. Oft würden Bibelverse aus dem Zusammenhang gerissen.

Auf solchen Accounts sammelten sich oft radikale Christen. Müller beobachtet zum Beispiel, dass dann schnell gegen Andersdenkende gehetzt werde.

Rose de Jesus sagt, sie wünsche sich, dass alle christlichen Influencer an einem Strang ziehen und „gemeinsam auf Jesus zeigen“.

Grundsätzlich sieht Brodthage Social Media für Kirchen als große Chance, zum Beispiel durch Kooperationen mit christlichen Influencern. Die Aufgabe von Kirchen in der Gesellschaft sei es, „Menschen in allen Lebenslagen zu erreichen“, sagt er.

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