Der Krieg Russlands gegen die Ukraine weckt dort bei vielen Menschen Interesse am christlichen Glauben. Das betonte der ukrainische Pastor und Evangelist David Karcha bei einem Evangelisationskongress in Berlin. „In Friedenszeiten ist das Evangelium mächtig, aber in Kriegszeiten ist es unaufhaltsam“, sagte er laut einer Pressemitteilung. Tausende Ukrainer hätten allein 2023 ihren Glauben durch die Taufe öffentlich bekannt. Karcha sprach von Zahlen, „die wir in unserem Land seit über 15 Jahren nicht mehr gesehen haben“. Gott entfache eine „verzweifelte Suche nach Hoffnung“, sagte er und fügte hinzu: „Kein Politiker, kein Geld der Welt kann das bieten, was Christus geben kann.“
Franklin Graham, Initiator des Kongresses, traf sich unterdessen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der sich in den vergangenen Tagen ebenfalls in Berlin aufhielt. Graham teilte mit, er habe für ihn, für Wladimir Putin und Donald Trump gebetet, „dass Gott ihnen Weisheit schenkt und ihnen den Weg zum Frieden weist.“ Die Probleme in der Ukraine und Russland seien „sehr kompliziert“, nur Gott könne sie lösen. „Ich glaube, das Wichtigste, was wir in den nächsten Minuten tun können, ist zu beten“, sagte Graham und rief die rund 1.000 anwesenden Pastoren und Gemeindeleiter aus 55 Ländern dazu auf, dies zu tun.
Der „Europäische Kongress für Evangelisation“ der Billy Graham Evangelistic Association fand in dieser Woche zum sechsten Mal statt. Zuletzt gab es eine solche Veranstaltung vor 25 Jahren in Amsterdam. 1966 führte Franklin Grahams Vater, der Evangelist Billy Graham, in Berlin den ersten Weltkongress für Evangelisation durch.