Hartmut Steeb ist 70

Am 29. Oktober hat Hartmut Steeb seinen 70. Geburtstag gefeiert. Der ehemalige Generalsekretär der Evangelischen Allianz in Deutschland hat die evangelikale Landschaft geprägt.
Von Norbert Schäfer
Hartmut Steeb (Archivfoto)

Am 29. Oktober ist Hartmut Steeb 70 Jahre alt geworden. Als einstiger Generalsekretär der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) hat er die evangelikale Landschaft in Deutschland über Jahrzehnte mit geformt.

Steeb wurde 1953 in Stuttgart geboren. Der Verwaltungsfachwirt war von 1974 bis 1988 beim Evangelischen Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche in Württemberg in Stuttgart tätig. Danach war er von 1988 bis 1991 Geschäftsführer zunächst der westdeutschen Evangelischen Allianz, bevor er – nach der Wiedervereinigung – vom 9. April 1991 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Juni 2019 Generalsekretär der gesamtdeutschen EAD wurde. Der Jubilar ist seit 1975 mit seiner Frau Angelika verheiratet. Das Paar hat zehn Kinder.

„Umtriebiger Schwabe“

„Hartmut Steeb hat in diesen Jahrzehnten unglaublich viel bewegt“, würdigte Allianz-Vorstand Reinhardt Schink seinen Vorgänger, „viele heute etablierte Initiativen und Werke konnten wesentlich auch dank seiner innovativen Gestaltungskraft gegründet werden.“

Steeb war Mitinitiator und Mitgründer verschiedener Aktionen und Werke. Er war beispielsweise Mitbegründer der Evangelisationsbewegung proChrist und beförderte die Micha-Initiative, den Willow-Creek-Kongress sowie das Spring-Festival in Deutschland. „Von dem weitgespannten Netzwerk, das der umtriebige Schwabe in seinen aktiven Jahren aufgebaut hat, profitiert die Evangelische Allianz bis heute“, sagte Schink.

Ein Herzensanliegen von Steeb sei seit langem der Lebensschutz, der einer „zutiefst biblisch-theologischen Motivation“ entspringe, erklärte Schink auf Anfrage, und weiter: „Seine Glaubensüberzeugungen sind untrennbar verbunden mit dem Einsatz für den Schutz des Lebensrechts jedes Menschen – vom Zeitpunkt der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle bis zum natürlichen Tod.“ Steeb gehörte zu den Gründern des „Bundesverbands Lebensrecht“, der Ausrichter der jährlichen Demonstration „Marsch für das Leben“ ist und sich gegen Abtreibung wendet.

Einheit unter Christen als „heilige Verpflichtung“

Gegenüber gesellschaftlichen Veränderungen, etwa Forderungen der Lesben- und Schwulenbewegung oder nach sexueller Vielfalt, der Sterbehilfe und der Anerkennung der Prostitution als Beruf, vertrat er konservative Positionen und trat beispielsweise vehement für die Ehe als einer Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau ein. Seine Äußerungen zu und über Maßnahmen der Politik in der Corona-Pandemie 2020/21 brachten dem ehemaligen EAD-Generalsekretär Kritik ein.

Steeb sah sich stets den „Kernanliegen“ der Allianz verpflichtet: Einheit, Gebet, Bibel, Evangelisation, Mission und gesellschaftliche Verantwortung. In der Einheit der Christen sah Steeb nach eigenem Bekunden eine „ernste heilige Verpflichtung“, die dem Willen von Jesus Christus entspreche. Unter Steebs Regie als EAD-Generalsekretär wurde 1996 die „Kasseler Erklärung“ unterzeichnet. Die Vereinbarung zwischen dem Präsidium des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden und dem EAD-Hauptvorstand gilt als Brückenschlag zwischen Pfingstlern und Nicht-Pfingstlern.

Die EAD ist ein christliches Netzwerk aus dem evangelikalen, pietistischen, pfingstlerischen und freikirchlichen Spektrum. Wichtige Aktionen sind die jährliche bundesweite Allianzgebetswoche, das Festival Spring sowie die Allianzkonferenzen im thüringischen Bad Blankenburg, wo die EAD auch ihren Sitz hat. Frank Heinrich und Reinhardt Schink leiten als hauptamtliche Vorstände die Arbeit.

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