Ein Hamas-Mitglied hat für das ZDF gearbeitet. Am Montag bestätigte das ZDF einen entsprechenden Bericht der „Bild“-Zeitung. Demnach arbeitete Ahmed As’ad Muhammad Abu Matar bei der ZDF-Partnerfirma „Palestine Media Production“ (PMP) als Ingenieur für die Abwicklung der Übertragungstechnik. Bei einem israelischen Luftangriff auf den Standort der Produktionsfirma am 19. Oktober im südlichen Gazastreifen kam der Mann ums Leben.
Das ZDF verurteilte diesen Angriff anschließend. ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten erklärte: „Es ist nicht hinnehmbar, dass Medienschaffende bei der Ausübung ihrer Arbeit angegriffen werden.“ Israels Militär dagegen erklärte, dass der Mann Zugführer der Hamas war. Der Mitarbeiter sei kein Zufallsopfer gewesen, sondern gezielt ins Visier genommen worden.
Keine Informationen über weitere Fälle
Am Montag erklärte das ZDF, dass Israel als Beweis für die Anschuldigungen ein entsprechendes Dokument vorgelegt hat. Daraufhin habe das ZDF die Zusammenarbeit mit PMP „bis auf Weiteres“ eingestellt. Nach aktuellem Stand habe das ZDF jedoch keine Anhaltspunkte dafür, dass weitere Mitarbeiter von PMP Hamas-Mitglieder sein könnten.
Nach eigenen Angaben hat die „Bild“-Zeitung das ZDF bereits in der Vorwoche mit den Vorwürfen konfrontiert. Damals gab das ZDF an, nichts von der Hamas-Mitgliedschaft zu wissen. Zudem hätten eigene Recherchen dafür „keine Anhaltspunkte“ ergeben.