Hahne: „Gott wohnt im Himmel, seine Praxis ist bei uns“

Der ZDF-Moderator Peter Hahne hat auf Jesus als "Orientierungsgeber" in einer  "Wohlfühlgesellschaft mit Vertrauenskrise" hingewiesen. Hahne sprach am Donnerstag vor rund 1.000 Besuchern des Langenaubacher Jahresfestes im hessischen Herborn.
Von PRO

Der ZDF-Moderator und ehemalige stellvertretende Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios griff eine Äußerung des evangelischen Verbandspfarrers des Herborner Gemeinschaftsverbandes, Eberhard Hoppe, auf. Der hatte in seiner Begrüßung einen Schüler mit den Worten zitiert, Gott, der im Himmel wohne, habe seine Praxis auf der Erde. Hahne erklärte, in einer derzeit  substanzlos gewordenen Stimmungsdemokratie habe die Gesellschaft das Vertrauen in Politik, Wirtschaft, aber auch in die Kirchen verloren. Auch pietistische Gemeinschaftskreise seien davon nicht ausgenommen. "Wutbürger" sei das Unwort des Jahres, so Hahne, und er ergänzte: "Wir brauchen keine Wutbürger, sondern Mutbürger, keine Bedenkenträger, sondern Hoffnungsträger." Veranstalter des Langenaubacher Jahresfestes waren der CVJM und die Evangelische Gemeinschaft Langenaubach.

Aus den wechselnden Stimmungen einer Umfrage-Demokratie könne man keine zukunftsorientierte Perspektive schöpfen, so der Fernsehjournalist, "sondern nur aus der Gewissheit, dass wir klare Grundwerte haben, die es zu beachten gilt". Hahne weiter: "Ohne Prinzipien keine Perspektiven!" Dazu gehörten auch die Zehn Gebote. Schon Altbundespräsident Roman Herzog habe festgestellt: Hielten wir uns an sie, hätten wir ein anderes Land. "Wer Gottes Gebote in den Wind schlägt, erntet Sturm. Die Humanität einer Gesellschaft lässt sich daran erkennen, wie wir mit ungeborenen Kindern und pflegebedürftigen Senioren umgehen", so Hahne. Unsere "Wohlfühlgesellschaft" lebe in einer unsagbaren Vertrauenskrise, so der Bestsellerautor. Das sei das Schlimmste nach dem Zweiten Weltkrieg: "Dramatisches Misstrauen, wobei selbst Volksparteien vor die Hunde gehen."

Doch auch vielen christlichen Kreisen liefen die Leute weg, stellte Hahne fest. "Sind wir noch in der Lage, mit drei Punkten unsere Lebenszielvorstellung zu erläutern? Oder lebt man einfach zu gut in einer passiven Zuschauermentalität?" Er mache eine Stimmungslage in der Gesellschaft aus, in der sie ihre Wurzeln verliere.

Hahne erinnerte an den Glaubensaufbruch des Pietismus, der sämtlichen Ideologien trotzte. "Ist Jesus heute noch unser wertvoller Orientierungsgeber?", fragte Hahne. Es komme aufs Ziel an, so Hahne. "Und wir haben einen, der uns begleitet: Jesus. Er kann sagen: ‚Ich war schon da." Alles muss an Jesus vorbei, weil schon alles an Ihm vorbeigegangen ist." Umwege und Mühen könnten Menschen nur ertragen, wenn sie am Ziel angekommen seien. Beim Gericht Gottes, dem keiner entkomme, gelte es, sich am Ende zu verantworten. Dies, so der Kolumnist der "Bild am Sonntag", sei keine Drohung, sondern vielmehr Trost für viele Menschen. "Denn dort wird dann einmal gerecht gesprochen. Es ist nicht egal, auf welchem Fundament wir stehen. Heute müssen wir nicht mit der Hölle drohen, denn wir haben oft schon hier die Hölle unter uns." Die Himmelfahrt Jesu bedeute nicht, dass Gott weit weg sei,  zumal er seine Praxis auf Erden habe. "Wir brauchen keine religiösen Leckerbissen, sondern biblisches Schwarzbrot; auch kein Wohlfühlchristentum. Was wir brauchen, ist die biblische Kraft vom Vater im Himmel." (pro)

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