Für die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen ist die Europameisterschaft am Mittwochabend zu Ende gegangen. Kurz vor dem Ende der Verlängerung des Halbfinales kassierten sie doch noch einen Treffer der Spanierinnen. Die kämpfen am Sonntag gegen die Engländerinnen um den Titel. Dafür hat Michelle Agyemang gesorgt. Im Halbfinale der englischen Mannschaft gegen Italien schoss die 19-jährige und damit jüngste Spielerin ihres Teams in letzter Minute das Tor zum Ausgleich. England rettete sich so in die Verlängerung – und entschied dort das Spiel für sich. Als „Erlöserin der Nation“ feiert die britische Presse die junge Frau.
Doch sie gibt den Dank weiter: „Ich bin Gott so dankbar dafür, wohin er mich gebracht hat“, sagte sie in einem Interview. Dass ihm die Ehre gebührt, zeigte sie auch auf dem Platz, als sie mit erhobenen Händen und geschlossenen Augen auf dem Rasen kniete. Bei den Spielen läuft sie mit einem Kreuz auf ihren Socken auf und zeigt auch auf Instagram, was die Bibel ihr bedeutet. Von den Medien bleibt das nicht unbemerkt und so erfährt man etwa bei der Sportschau, dass Agyemang gläubig ist.
Der Glaube trägt sie
Auch im deutschen Team haben zwei Spielerinnen mit ihren Aussagen zum Glauben für Aufmerksamkeit gesorgt. Giovanna Hoffmann war nach dem Sieg im Viertelfinale kniend und betend auf dem Platz zu sehen. „Wenn man ein so großes Geschenk bekommt, nämlich in solch einem Spiel mit einem so positiven Ausgang spielen zu dürfen: Dafür bin ich vor Dankbarkeit auf die Knie gegangen“, sagte sie der Presse. Eine ganze Reihe von Beiträgen machen deutlich, was ihr der Glaube bedeutet und welche Rolle er für ihre Karriere spielte. Der „Spiegel“ etwa schrieb anerkennend: „Der Glaube ist Teil der Hoffmann-Geschichte.“
Sarai Linder, die im Turnier ebenfalls für Deutschland auf dem Platz stand, berichtete verschiedenen Medien, dass sie in der Bibel lese, bete, in den Gottesdienst gehe – und dass der Glaube ihr den Druck nehme: „Gott hat mir das Talent geschenkt, er wird einen Grund dafür haben.“ Die beiden deutschen Stars sind auch auf Instagram aktiv und lassen ihre Follower dort wissen, was sie im Leben trägt.
Wie schön, dass es immer wieder Sportlerinnen und Sportler gibt, die freimütig darüber sprechen – und dass Journalisten das für erwähnenswert halten. Zuletzt gab es auch sehr kritische Berichte über gläubige Fußballer. Der ARD-Faktenfinder hatte Ende Mai das Engagement christlicher Fußballer ins Zwielicht gerückt und ihnen Homophobie und Missionseifer vorgeworfen. Die Tageszeitung „taz“ versucht Linder und Hoffmann in einen ähnlichen Zusammenhang zu stellen. Doch die Botschaft ist doch die: Hier sind Menschen, denen der Glaube eine Quelle für Kraft und Hoffnung ist und durch die Aufs und Abs des Lebens trägt. Mögen viele davon erfahren!