Gewalt-Spiele für Kinder sind künftig verboten

B e r l i n (PRO) - Kinder und Jugendliche sollen künftig besser vor Computer-Killerspielen geschützt werden. Am Dienstag stellte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) mit ihrem nordrhein-westfälischem Kollegen Armin Laschet (CDU) ein Sofortprogramm für eine Verschärfung des Jugendschutzes vor. Demnach sollen nicht nur "Gewalt verherrlichende", sondern auch "Gewalt beherrschte" Videospiele für Minderjährige automatisch verboten werden.

Von PRO

„Wir wollen den Verbotskatalog deutlich erweitern – auf extrem gewalthaltige Computerspiele, auch wenn sie nicht verherrlichen“, sagte von der Leyen laut einem Bericht von FAZ.net.Bisher galt ein Verbot nur für Gewalt verherrlichende Filme. Nun soll auch eine Abgabe von Spielen mit brutalen Mord- und Gewaltszenen an Jugendliche unterbunden werden.

Von der Leyen und Laschet kündigten dafür eine Änderung des Jugendschutzgesetzes an. Das Sofortprogramm soll noch vor der Sommerpause vom Bundeskabinett gebilligt und bis Jahresende von Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden. Dann dürfen extrem gewalthaltige Medien nur in gesonderten Geschäften und an Erwachsene abgegeben werden. „Dies ist ein klares Signal für Hersteller und Händler. Diese Medien gehören nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen“, so die Ministerin. Außerdem dürften die Spiele nicht mehr in der Werbung angepriesen werden. Wer derartige Spiele dennoch an Jugendliche unter 18 Jahren verkaufe, mache sich strafbar. Es drohe ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro.

Deutliche Kennzeichnung von Gewaltspielen

Verkäufer von PC-Spielen sollen zudem stärker als bisher ihre Waren kennzeichnen, etwa für wen sie verboten oder gefährlich seien – ähnlich den Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen. Auch die Kassen in den Geschäften sollen umgerüstet werden, zum Beispiel so, dass sie beim Verkauf der fraglichen Spiele ein Klingelsignal abgeben.

Sowohl von der Leyen als auch Laschet wiesen darauf hin, dass Eltern und Schüler im Umgang mit Medien besser geschult werden müssten. Beispielsweise wollen sie in der Kultusministerkonferenz eine Jugendschutzwoche an Schulen anregen und Servicetelefone für Eltern erweitern. Laschet betonte, ihm gehe es aber nicht um eine „generelle Verteufelung“ von Computerspielen. Nach seiner Auffassung sollen die Länder auch einen zuzsätzlichen Vertreter in die „Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle“ entsenden, die über die Freigabe von Medien entscheidet.

Die Diskussion um Computer-Killerspiele war nach dem Amoklauf eines 18-Jährigen an einer Schule in Emsdetten im Münsterland im vergangenen Jahr neu aufgeflammt. Der Jugendliche hatte elf Menschen verletzt und sich selbst getötet. Hintergründe für die Tat waren offenbar dessen Konsum von Gewalt verherrlichenden Computerspielen.

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Eine Antwort

  1. Ich finde das einen Schmarrn last die Leute doch Computerspiele spielen das mit dem Amoklauf war ein Einzelfall es gibt halt gestörte Menschen wer immer noch denkt dass Computerspiele Menschen zum Mord verherrlichen der ist einfach nur dum

    1
    2

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen