Friedensnobelpreisträger Mukwege erhält Morddrohungen

Der Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege lebt gefährlich. Weil er die anhaltenden Massaker im Ostkongo massiv kritisiert, erhält der Kongolese Morddrohungen. UN-Polizisten sollen den Mediziner und Christen schützen.
Von PRO
Der Christ und Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege muss um sein Leben fürchten, weil er die Zustände in seinem Land anprangert

Das Leben des Friedensnobelpreisträgers und Christen Denis Mukwege wird – wieder einmal – bedroht. Der Kongolese steht deswegen unter dem Schutz der Vereinten Nation (UN). Sie sichern das Krankenhaus ab, in dem der Mediziner arbeitet. Das meldet unter anderem die Deutsche Welle.

Für Mukwege ist das nichts Neues. 2012 überlebte er einen Mordanschlag. Aktuell kritisiert er die anhaltenden Massaker im Ostkongo scharf. Auslöser für die anhaltenden Kämpfe zwischen Rebellen und Regierung sind die dortigen Bodenschätze.

Mukwege weist regelmäßig auf Menschenrechtsverletzungen und die Zustände in seinem Heimatland hin. In den vergangenen Tagen waren bei zwei Attacken mutmaßlicher Islamisten in der Provinz Ituri mindestens 58 Menschen gestorben. Laut Deutscher Welle bedankte sich Mukwege via Twitter für die Hilfe der UN-Kräfte nach den Morddrohungen. UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet bezeichnete ihn wegen seiner klaren Kritik als „einen wahren Helden – entschlossen, mutig und extrem effektiv“.

„Kirche muss für Gerechtigkeit stehen“

Mukwege hatte 2018 gemeinsam mit der irakischen Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad den Friedensnobelpreis für ihren Kampf gegen sexuelle Gewalt erhalten. Der Arzt operiert in seinem Krankenhaus seit 1999 Frauen, die durch Vergewaltigungen schwer verletzt wurden. Der Sohn eines Pfingstpastors ist selbst gläubiger Christ.

Mukwege ist es wichtig, dass Christen ihren Glauben authentisch leben. Die Kirche müsse für Gerechtigkeit stehen und den Schwachen eine Stimme geben, hatte er bei der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes 2017 in Namibia gefordert. Christen, die Gottes Gnade selbst erfahren haben, seien eingeladen sie weiterzugeben.

Der Vater von fünf Kindern lebt seit dem Mordanschlag 2012 auf dem schwer bewachten Krankenhausgelände. Vor allem die Kritik an den Zuständen im Kongo macht ihn immer wieder zur Zielscheibe von Angriffen. Mukwege hat neben dem Friedensnobelpreis auch schon den UN-Menschenrechtspreis und den Alternativen Nobelpreises erhalten.

Von: Johannes Blöcher-Weil

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen