Bischofskonferenz führt Gedenktag für Opfer sexuellen Missbrauchs ein

Mit einem jährlichen Gedenktag möchte die Deutsche Bischofskonferenz den Opfern von sexuellem Missbrauch gedenken. Papst Franziskus hatte diesen Vorschlag gemacht. Der geplante Termin dafür fällt mit einem anderen Gedenktag zusammen.
Von PRO
Für Deutschland haben die Bischöfe festgelegt, dass Gemeinden den Gedenktag für Opfer von sexuellem Missbrauch rund um den 18. November begehen sollten, an dem zugleich der „Europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“ ist

Papst Franziskus hat vorgeschlagen, einen jährlichen Gedenktag für Opfer sexuellen Missbrauchs ins Leben zu rufen. Die Deutsche Bischofskonferenz hat nun für Deutschland festgelegt, einen solchen Gedenktag zu begehen: im zeitlichen Umfeld des durch den Europarat initiierten „Europäischen Tages zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“. Dieser findet bereits seit 2015 jeweils am 18. November statt. Ziel des europäischen Tages ist es, Impulse für einen verbesserten Kinderschutz zu geben. Auch soll die Gesellschaft weiterhin für die Thematik des sexuellen Kindesmissbrauchs sensibilisiert werden.

Mit dem Gedenktag für die Opfer sexuellen Missbrauchs unterstützen die deutschen Bischöfe das Anliegen von Papst Franziskus. Er hatte den nationalen Bischofskonferenzen seine Bitte zur Einrichtung eines „Tages des Gebetes und der Buße für die Opfer sexuellen Missbrauchs“ übermittelt. Die Bischofskonferenz stellt in diesem Jahr erstmals ein Gebet sowie Fürbittenvorschläge zur Verfügung. Diese können im Rahmen der um das Datum des 18. November stattfindenden Gottesdienste genutzt werden.

Kultur der Achtsamkeit fördern

Auf der Internetseite der Bischofskonferenz findet sich das Material zum Gedenktag. In dem Gebet heißt es unter anderem: „Wir denken heute besonders an die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die sexuellen Missbrauch erleiden mussten und müssen – auch in deiner Kirche. […] Wir wollen darauf achten, was viele nicht sehen wollen: sexuelle Übergriffe und den Missbrauch von Vertrauen und Macht.“

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann ruft dazu auf, für die Opfer sexuellen Missbrauchs zu beten. Er ist der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger im kirchlichen Bereich und für Fragen des Kinder- und Jugendschutzes. „Indem wir öffentlich für die Opfer beten, wollen wir unsere Solidarität mit ihnen zum Ausdruck bringen. Zugleich soll dadurch die Sensibilität für die Thematik wachgehalten und die Kultur der Achtsamkeit gefördert werden.“

Mit dem sexuellen Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker setzte sich die Bischofskonferenz unter anderem mit einer Studie („Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“) auseinander. Sie veröffentlichte die Erkenntnisse Ende September. Die Studie legte offen, dass 3.677 überwiegend männliche Minderjährige von katholischen Klerikern missbraucht wurden.

Von: Martina Blatt

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