Gemeinsam für die junge Generation

Am vorigen Wochenende trafen sich 3.900 Mitarbeiter der christlichen Kinder- und Jugendarbeit zum Youngster-Kongress von Willow Creek. Die Theologin Evi Rodemann war dabei und stellte fest: Unterschiede zwischen Gemeindeformen spielten keine Rolle. Alle verband das Ziel, junge Menschen mit dem Glauben bekannt zu machen und zu begleiten. Für pro schildert sie ihre Eindrücke.
Von PRO
Der Willow-Creek-Youngster-Kongress hat Mitarbeitern von Gemeinden Impulse dafür gegeben, junge Menschen mit Jesus Christus bekanntzumachen

Trotz schlechter Wetterprognosen lachte die Sonne über Erfurt während des gesamten Willow-Creek-Youngster-Kongresses 2019, was nicht nur den über 500 Teilnehmern auf dem Zeltplatz half, sondern auch allen Aktivitäten rund um das Kongressgelände der Messe Erfurt.

Erstmalig wagte Willow Creek Deutschland, Österreich und Schweiz das Experiment, die bewährten Kongresse für Kinder- und Jugendmitarbeiter zusammenzubringen. Der Youngster-Kongress wurde entwickelt und fand vom 24. bis 26. Mai mit 3.900 Teilnehmern statt. Mit dieser Vision sollte verdeutlicht werden, wie sehr diese beiden Bereiche aufeinander aufbauen, sich brauchen und nur gemeinsam die junge Generation in Deutschland und darüber hinaus erreichen können. Ob diese Kombination von Kinder- und Jugendmitarbeitern gelungen ist, wird die Auswertung des Kongresses zeigen. Die Atmosphäre war während des ganzen Kongresses fröhlich und erfrischend. Allein so viele Menschen auf einen Haufen zu erleben, die alle das Gemeinsame erreichen wollen, macht Mut für unser Land.

Etwa 1.300 Personen schliefen in mitgebrachten Zelten oder einer Messehalle, etwas weniger als beim letzten Jugendleiterkongress. Immer wieder wurde mir berichtet, wie Gemeinden ihre Wertschätzung ihren Kinder- und Jugendmitarbeitern gegenüber ausdrückten und ihnen Hotelzimmer für diese Konferenz spendierten.

Etwa 3.900 Menschen nahmen am Kongress auf dem Erfurter Messegelände teil Foto: Helge Eisenberg
Etwa 3.900 Menschen nahmen am Kongress auf dem Erfurter Messegelände teil

Die Plenarveranstaltungen zielten weniger auf eine bestimmte Alters- oder Zielgruppe, sondern es ging um die Persönlichkeit des Leiters oder Mitarbeiters, um Identität; warum und wie arbeite ich mit der jungen Generation, was bedeutet Kreativität, wie geht etwas gemeinsam, Gottes Herzschlag spüren. Die Sprecherinnen und Sprecher wie zum Beispiel Ashlee Einland, Blaine Hogan, Lee Cockerell, Keith Cote und Megan Fate Marshman kamen aus unterschiedlichen amerikanischen Gemeinden, Jugendarbeiten und Organisationen. Josephine Aparo war die Ausnahme und kam aus Uganda, arbeitet jetzt mit der International Justice Mission und hielt einen sehr bewegenden persönlichen Vortrag.

Warum keine Hauptredner aus Europa?

Die Redner waren mit vollem Herzen dabei, mit viel Enthusiasmus und Spaß, und doch habe ich manchmal den Tiefgang vermisst sowie die Christuszentriertheit und Integration vom Wort Gottes. Es gab einige berührende Momente, wo Personen persönlich berichtet haben, wie sie mit Leid und auch eigenem Versagen umgehen, aber auch, wie ihre Vergangenheit sie nicht davon abhält, im Heute zu leben.

Den krönenden Abschluss hatte Megan Fate Marshman, die uns Johannes 4 vor Augen malte und uns herausforderte, als Mitarbeitende in Gemeinden sich in allen Fragen auf Jesus Christus fokussieren. Denn er kümmert sich um die Seele von Menschen: „Er möchte dich gebrauchen an dem Platz, an dem du jetzt bist – nicht erst später. Ihr verpasst das, was Jesus tun möchte, wenn ihr zu sehr konzentriert seid auf das, was ihr vorhabt.“

Etliche von uns hätten so gerne deutsche Stimmen auf der Hauptbühne erlebt, das wurde mir in Gesprächen immer wieder gesagt. Hier haben wir eine echte Chance vertan, denn wir haben fantastische Menschen in Deutschland und Europa, die Großartiges für Kinder und Jugendliche leisten. Ich liebe den Input aus unterschiedlichsten Ecken und bin überzeugt, auch als Deutsche haben wir in diesem Bereich viel anzubieten.

Deutsche Beteiligung fand sich in unterschiedlichen Seminaren, von denen drei Mal jeweils sechs Seminare angeboten wurden. Unter anderen waren Tobias Faix, Thomas Enns, Febe Olpen, Danila Rodriguez, Tobias Teichen, Karsten Hüttmann, Chris Pahl und Paula Nowak dabei. Gerade in den Seminaren wurden spezifische Themen für Kinder- und Jugendmitarbeiter angeboten. Die Beteiligung war sehr rege und auch hier war das, was Willow ausmacht, spürbar. Die Redner wie die Teilnehmer kommen aus unterschiedlichsten Gemeindehintergründen und jeder trägt seinen Teil bei.

Es geht um die junge Generation

Experimentiert wurde auch mit der Moderation, wo neben Constantin Treiber, ICF Karlsruhe, die elfjährige Jemima Fischer aus der Evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Lage moderierte, die vorab unter zehn Vorschlägen gecastet wurde. Uns wurde bewusst die Generation vor Augen gemalt, die wir erreichen wollen. So war es nur passend, dass „Mima“ das Abschlussgebet für uns sprach und uns vorab noch eindringlich mitgab: „Wir brauchen euch!“

Die elfjährige Jemima Fischer war Co-Moderatorin Foto: Helge Eisenberg
Die elfjährige Jemima Fischer war Co-Moderatorin

Eine große Ausstellung in der Messehalle trug ebenfalls zu Inspiration und Innovationen im Kinder- und Jugendbereich bei und wurde gerne besucht. Fantastisches haben die 300 Ehrenamtlichen geleistet, die mit viel Herz viele Extrameilen gegangen sind und für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben. Auch hier zeigt Willow Creek seine Großzügigkeit und bietet seinen Freiwilligen tollen Support und wertschätzende Teamleiter.

Welche Impulse von diesem Kongress ins Land gehen, ist sicherlich eine zuerst sehr persönliche Frage. Doch die Nachfrage zu den meist besuchten Seminaren wie zum Beispiel von Tobias Teichen, ICF München, zu „Junge Menschen mit Leitungspotenzial zu entdecken“ oder auch von Stefan Pahl zu „Kinder und Jugendliche durch Mentoring fördern“ zeigt auf, wie wichtig vielen Mitarbeitern die Multiplikation dessen ist, was wir machen. Der Wunsch besteht, unsere Kirchen und Gemeinden mit lebendiger Kinder- und Jugendarbeit zu füllen und da, wo nur noch kleine oder keine Gruppen bestehen, diese zu stärken oder neu ins Leben zu rufen. Immer wieder wurde uns vorgemalt, es geht nicht um eigene Denominationen, sondern um unser Land und unsere junge Generation.

Genau deshalb benötigen wir immer wieder ein Zusammenbringen all dieser Verantwortlichen, um eine persönliche Ermutigung und Ermutigung für unsere Verantwortungsbereiche zu empfangen.

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