Fasten nicht öffentlich zelebrieren

Für Christen, die fasten wollen, mangelt es an Impulsen dazu nicht. Wichtig ist, sich auf das Wesentliche zu besinnen – und eine Sache zu vermeiden. Ein Kommentar von Moritz Breckner
Von PRO
Wer durch seine Art des Fastens Zeit gewinnt, kann diese in sein Glaubensleben investieren

Am Aschermittwoch hat die Fastenzeit begonnen. Auch in diesem Jahr gibt es viele wohlmeinende Vorschläge, auf was man in dieser Zeit verzichten kann. Die Webseite handysektor.de hat den Themenmonat „Handyfasten“ ins Leben gerufen und will Jugendlichen mit kreativen Herausforderungen zeigen, wie sie von der virtuellen Welt zurück ins „Real Life“ kommen.

Was sich hinter der Webseite autofasten.de verbirgt, ist nicht schwer zu erraten. Deckungsgleich mit den Grünen fordern hier mehrere katholische Bistümer und evangelische Landeskirchen dazu auf, Fahrrad und öffentlichen Nahverkehr zu nutzen – die „Teilnehmer*innen“ können damit angeblich ihre „CO2-Bilanz“ verbessern.

Die offizielle Fastenaktion der EKD heißt 2017 „Sieben Wochen ohne Sofort“ und will nach eigenen Angaben „Ungeduld als ein Symbol der Moderne zum Thema machen“ und zur Entschleunigung aufrufen.

Ein klares Ziel hat die Fastenaktion „Europe shall be saved“, zu der unter anderem der Leiter des Gebetshauses Augsburg, Johannes Hartl, aufruft. Christen sollen sich europaweit über eine Webseite vernetzen und 40 Tage lang für eine Erweckung in Europa beten.

Was es zu vermeiden gilt

Ein Blick in die sozialen Medien zeigt, dass auch in diesem Jahr zahlreiche Nutzer zu „Facebook-Fastern“ werden. Von einem vielsagenden „Bin dann mal weg ;)“ bis zu dramatischen Worten, auf welchen fünf Kanälen man denn nun alternativ erreichbar sei, ist alles dabei.

Das Fasten von Facebook und anderen Zeitfressern erscheint vor allem dann sinnvoll, wenn die dadurch gewonnene Zeit in Engagement für andere Menschen oder in das persönliche Glaubensleben, zum Beispiel in das Bibelstudium, investiert wird. Keinen Sinn hingegen ergibt Fasten, nur um „dabei zu sein“, oder ein traditionelles Ritual zu befolgen.

Fraglich ist ein Phänomen, das in der Passionszeit immer wieder zu beobachten ist: Wenn Christen ihr Fasten öffentlich im Internet zelebrieren, oder es gar passiv-aggressiv ihren Mitmenschen unter die Nase reiben. So heißt es in Matthäus 6, Vers 16: „Wenn ihr fastet, so tut es nicht öffentlich wie die Heuchler, die blass und nachlässig gekleidet herumgehen, damit die Leute sie für ihr Fasten bewundern. Ich versichere euch: Das ist der einzige Lohn, den sie jemals dafür erhalten werden.“ (pro)

Von: mb

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