Familienministerin Prien: Kinder besser vor Gefahren im Netz schützen

Die neue Bundesbildungs- und Familienministerin Karin Prien (CDU) hat auf der „Republica“ einen besseren Schutz von Kindern im Netz gefordert. Die jüdische Politikerin sprach außerdem über Gefahren von Rechts.
Von Anna Lutz

 „Wir müssen unsere Kinder im digitalen Raum genauso beschützen, wie wir es im analogen Raum auch tun.“ Das sagte Prien am Mittwoch auf der Digitalkonferenz „Republica“ und forderte unter anderem wirksame Altersverifikationen für die Nutzung Sozialer Medien und anderer Angebote. „In der Grundschule hat private Handynutzung gar nichts zu suchen“, erklärte sie zudem und zeigte sich damit offen für ein entsprechendes Verbot, wie es manche Bundesländer bereits haben.

„Soziale Medien sind leider dazu geeignet, Polarisierung zu verstärken“, erklärte sie. Damit spielten sie Extremisten in die Hände. „Ich habe noch nie so viel Frauenhass erlebt wie in Sozialen Medien“, so die Ministerin. Differenzierte Debatten fänden dort so gut wie nicht statt. Doch auch klassische Medien funktionierten immer mehr so: „Denn Polarisierung klickt.“

„Zivilisatorischer Lack ist dünn“

Angesprochen auf ihre jüdische Herkunft und einen Rechtsruck in Deutschland, erinnerte die Politikerin sich an Worte ihrer Mutter, als sie ein Kind war: „Pass auf, es gibt noch ganz viele Nazis unter uns.“ Heute lebten wir zwar in einem anderen Deutschland, aber „der zivilisatorische Lack“ sei hier und da sehr dünn. Priens Urgroßmutter wurde von den Nationalsozialisten in einem Vernichtungslager ermordet. 

Trotz warnender Worte reif sie auch deutlich dazu auf, Gesprächskanäle zu rechten Wählern zu schaffen, die derzeit kaum erreicht würden. So sollten Menschen davor bewahrt werden, „das Grundvertrauen in die liberale Ordnung zu verlieren“. Im Vergleich zu den Vereinigten Staaten sei die deutsche Gesellschaft nicht so gespalten, wie manche sagen. „Bei uns ist Kulturkampf noch nicht so verbreitet“, gab Prien sich optimistisch. 

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