Faix will in den EKD-Rat

Am Dienstag wählt die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland einen neuen Rat. Der Theologe Tobias Faix kandidiert zum ersten Mal für das Gremium. Er will helfen, die Kirche zukunftsfähig zu machen.
Von Anna Lutz
Tobias Faix beim Netzwerktreffen zum Thema Mitgliederorientierung

Tobias Faix ist einer von 22 Kandidatinnen und Kandidaten für den neuen Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Synode wählt am Dienstag 14 von ihnen in das Gremium. Zusätzlich gehört die Präses der Synode, Anna-Nicole Heinrich dem Rat an. Auch die Wahl eines oder einer neuen Ratsvorsitzenden steht an.

Faix, Praktischer Theologe an der CVJM-Hochschule in Kassel, kandidiert zum ersten Mal für den Rat. Neben dem ehemaligen Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz, Michael Diener, der erneut antritt, ist Faix der zweite Kandidat mit evangelikalen Wurzeln. Theologie studierte er an der Biblisch-Theologischen Akademie Wiedenest, der Akademie für Weltmission Korntal und in Südafrika. Faix war Pastor in einer freien evangelischen Gemeinde. Anschließend lehrte er am Marburger Bildungs- und Studienzentrum Gemeindepädagogik und Missionswissenschaft.

„Nehme meine evangelikalen Wurzeln mit in den Rat“

Mit PRO sprach Faix über seine Kandidatur: Es sei eine spannende Zeit, in der sich Kirche und Gesellschaft rasant entwickelten und sich Chancen für Veränderungen auftäten. Faix ist Experte für Transformation in der Kirche, forscht seit Jahren auf diesem Gebiet und will sich nun besonders in diesem Bereich einbringen. „Ich will helfen, dass die Kirche sich aktiv selbst gestaltet und nicht nur von außen aufgrund der sich ändernden Umstände gestaltet wird“, sagte Faix.

Besonders wolle er sich auch für die Jugend in der Kirche einsetzen: „Es braucht Rahmenbedingungen, in denen junge Menschen ihre Idee von Kirche selbst ausleben können.“ Und weiter: „Ich sehe eine Generation, die mit den Hufen scharrt und Kirche gestalten will, aber sie muss auch die Chance dazu bekommen.“

Faix will seine Zeit im Rat dazu nutzen, die verschiedenen Seiten der Kirche zu verbinden – Evangelikale und Liberale zum Beispiel. „Ich nehme meine pietistischen und evangelikalen Wurzeln auch mit in die Ratskandidatur. Das ist ein fester Bestandteil von mir.“ Eines sei sicher: „Ich bleibe der Evangelischen Allianz weiter verbunden.“ Dennoch sei die Nähe zur EKD mit den Jahren gewachsen.

Konkurrenz zu Michael Diener bei der Kandidatur sieht er nicht, obwohl beide aus einem ähnlichen gemeindlichen Hintergrund kommen: „Mein inhaltliches Profil ist ein ganz anderes. Ich würde mich freuen, wenn wir beide in den Rat kommen würden.“

Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland tagt vom morgigen Sonntag bis Mittwoch digital. Ursprünglich war eine Präsenzsynode in Bremen geplant. Die Organisatoren sagten diese aber kurzfristig wegen der aktuellen Coronalage ab.

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Eine Antwort

  1. Echt gut – wenn er denn bei seiner Sache bleibt und keine faulen Kompromisse macht, wenn er sich nicht anbiedert und „lieb Kind“ sein will, wenn er also den Mut hat, die gravierenden Fehlentwicklungen der Kirchen beim Namen zu nennen und sich nicht ablenken lässt. Ich lese gerade das Buch von Alexander Garth, Untergehen oder umkehren, mit großem Gewinn. Die gelesenen Seiten bis 62 sprechen mir voll aus dem Herzen. Allein diese Seiten sollte jede Kirchensynode lesen und Konsequenzen daraus ziehen. Ich hoffe, dass er und Michael Diener gewählt werden und im Segen von Jesus Christus wirken.

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