Facebook sperrt Klaus Kelles Online-Zeitung

Facebook hat das Online-Portal „The GermanZ“ des Publizisten Klaus Kelle gesperrt. Auf der Seite ist nun die Rede davon, man wolle ihn mundtot machen.
Von Johannes Blöcher-Weil
Klaus Kelle

Der Online-Tageszeitung TheGermanZ des konservativen Publizisten Klaus Kelle wurde im Online-Netzwerk Fecebook für drei Tage gesperrt. Kelle vermutet, dass die von Facebook erstellten „Zensur-Regeln“ dafür verantwortlich sind. Mit „Facebook-Willkür“ und anderen „Schikanen“ werde verscuht, Kelle mundtot zu machen, heißt es auf der Seite dazu – ohne zu nennen, wer genau diese Absicht verfolgt.

Der letzte Artikel, der auf der Facebook-Seite von The GermanZ erschien, ist vom 17. August. Zusätzlich wurde auch die private Profilseite Kelles sowie Gruppen wie „Demokratie und Rechtsstaat verteidigen“ oder „6. Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz“ gesperrt. Letzteres gilt als wichtiges Netzwerktreffen der Konservativen in Deutschland.

Nutzer vor der Sperrung anhören

Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte kürzlich geurteilt, dass Facebook dazu verpflichtet ist, die Nutzer vor einer beabsichtigten Sperrung anzuhören. Wie es auf der Nachrichtenseite Kelles heißt, ist der Hamburger Rechtsanwalt Joachim Steinhöfel mit dem Fall betraut.

Das Portal befindet sich aktuell in einer weiteren rechtlichen Auseinandersetzung mit Facebook. Es konnte beim Landgericht Karslruhe nach eigenen Angaben erwirken, dass Besucher der Seite nicht mehr unaufgefordert den Hinweis lesen: „Diese Seite teilt möglicherweise Inhalte, die gegen unsere Gemeinschaftsstandards verstoßen“. Dies sei bei anderen Medien auch nicht der Fall.

TheGermanZ hat es sich laut eigener Internetseite zur Aufgabe gemacht, die weltpolitischen Nachrichten aus dem Blickwinkel zu betrachten, was „sie für unser Land bedeuten“. Dabei gehe es auch um Themen, die in den meisten Medien nicht oder nicht ausreichend stattfinden würden. Gegenüber PRO erklärte Kelle im Juni, er sehe sich mit seinem Medium als als Teil eines „Kampfes für Meinungspluralismus“, und erklärte, ihm werde attestiert, „rechts“ zu sein, um ihn mundtot zu machen. Zur aktuellen Sperrung ließ er eine Anfrage bis Freitagnachmittag unbeantwortet.

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6 Antworten

  1. Solche Aktionen sind nur Wasser auf die Mühlen derer, die die Meinungsfreiheit eingeschränkt sehen. So etwas sollte man bei Personen wie Klaus Kelle einfach unterlassen, denn ein Extremist ist er sicher nicht

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  2. Wenn man ehemalige Stasi-Schergen mit der Zensur beauftragt, dann kommt so etwas heraus. Es wird dringend erforderlich, daß man die „DDR“-Vergangenheit gründlicher aufarbeitet, es ist ein Skandal, daß Personen wie Frau Kahane in unserem Land überhaupt noch eine Anstellung bekommen, wer bei der Stasi war, dem sollte nur noch Selbständigkeit (Wobei klar aufgeklärt werden muß, mit wem man, wenn, ein Geschäft macht) oder Hartz IV bleibt. Genau wie Nazis sollten diese Täter gesellschaftlich geächtet werden.

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  3. Für mich ist „The GermanZ“ eine sehr interessante Plattform, um mich zu informieren. Vor allem die rein nachrichtlichen Meldungen. Das schöne an gut gemachten nachrichtlichen Meldungen ist, dass sie sachlich sind und das Thema nicht bewerten. So kann sich der Nachrichtenkonsument seine eigene Meinung bilden und bekommt nicht irgendeine Bewertung eines Journalisten aufgedrückt. Zu viele Artikel scheinen mir heute wertend. Das dürfen sie auch – bei Kommentaren oder anderen argumentativen Darstellungsformen. In sachlich-neutralen Berichten und Meldungen darf es nicht sein, oder die Journalisten verletzen journalistische Standards. Dann sollten die Journalisten lieber noch mal eine Runde nachsitzen und noch mal journalistische Grundlagenbücher pauken, bevor sie wieder auf die Menschheit losgelassen werden.

    Es ist ein Unterschied, ob man informiert oder belehrt.

    Einen Konservativen wie Klaus Kelle als irgendwie extremistisch einzuschätzen, ist Quatsch. Ich rate, bei gesellschaftlichen Themen anstatt die Wikipedia lieber die neutralere online-Enzyklopädie Pluspedia zu lesen. Da werden Personen neutraler vorgestellt, während bekannt ist, dass bei der Wikipedia linksradikale Autoren versuchen, Nicht-Linke als „rechts“ zu diffamieren. So werden diese Personen dann auch in den Artikel dargestellt und eingeordnet. Man kann ja mal den Beitrag „Kritik an Wikipedia“ in der Pluspedia lesen.

    Der „Pro“ könnte es genauso passieren, dass sie für gewisse Beiträge bei Facebook gesperrt wird, wie Artikel über das Lebensrecht von Embryonen. Sowas geschieht heute schneller als man denkt. ***nachdenklich***

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    1. Hier nur mal eine Schlagzeile von „The GermanZ“ von dieser Woche: „Merkel will mit den Steinzeit-Taliban verhandeln“
      Wirklich SEHR neutral…. und wahnsinnig professionell-journalistisch.

      Auf Wikipedia wird niemand als rechts „diffamiert“. Wenn es jemandem, der rechts ist, so unangenehm ist, dass er sich mit dieser Bezeichnung diffamiert fühlt, sollte er vielleicht seine rechte Einstellung sein lassen.

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      1. Ich kann am Begriff „Steinzeit-Taliban“ nichts verwerfliches erkennen. Die Ansichten der Taliban entstammen in der Tat der Steinzeit. Die BILD spricht von „Steinzeit-Islamisten“. Es ist eine knackig-pointierte Überschrift, so wie sie jeden Tag zu tausenden in Medien erscheinen. Wo ist das Problem bei der Überschrift „Steinzeit-Taliban“??

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  4. Nur ein Beispiel:
    Vor einigen Jahren wurde ich von ZEIT online für das Schreiben von Leserbriefen gesperrt, weil ich in den Leserbriefen Bibelzitate im Zusammenhang mit den Artikeln nannte.
    DIE ZEIT nimmt für sich die Pressefreiheit in Anspruch, aber mir als Leser gewährte sie nicht das Recht auf Meinungsfreiheit, das auch ins Privatrecht ausstrahlt. Die Richtlinien für Leserbriefe hatte ich nicht verletzt, der Rechtsanwalt von ZEIT hatte mich aufgefordert, die Klageschrift direkt an ihn zuzustellen. Im Hinblick auf die Aussage in Markus 6,11 hatte ich auf ein Gerichtsverfahren verzichtet.

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