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Ex-Skiprofi wegen Missbrauchsskandal aus Kirche ausgetreten

Wegen der Missbrauchsfälle hat Felix Neureuther der Katholischen Kirche den Rücken gekehrt. Das hat der ehemalige Profisportler in der Talk-Sendung „3nach9“ erklärt.
Von Norbert Schäfer
Sexueller Missbrauch in der Katholischen Kirche wird immer wieder als Grund genannt, aus der Kirche auszutreten

Foto: picture alliance

Sexueller Missbrauch in der Katholischen Kirche wird immer wieder als Grund genannt, aus der Kirche auszutreten

Der ehemalige Profi-Skifahrer Felix Neureuther ist wegen des Missbrauchs von Kindern in der Katholischen Kirche aus der Kirche ausgetreten. Das hat Neureuther in der Sendung „3nach9“ am Dienstag erklärt. Grund war demnach der Missbrauch von Kindern im Kloster Ettal, das in der Nähe von Neureuthers Heimatort Garmisch-Partenkirchen gelegen ist. Er habe nicht mehr mit reinem Gewissen Kirchensteuer zahlen können, sagte der Ex-Profisportler.

Gegenüber einem katholischen Pfarrer, der in einem Gespräch von Neureuther forderte, „im Leben auch verzeihen zu können“, entgegnete der Skiläufer: „Ich komme damit nicht klar, dass Kollegen von Ihnen Kinder missbrauchen und ich noch bei diesem Verein dabei sein soll.“ Das Einzige, so erklärte Neureuther in der Sendung von Radio-Bremen, das er im Leben nicht zu verzeihen bereit wäre, sei „wenn jemand ein Kind anlangt“.

Anlass für Neureuthers Intervention in der Talk-Sendung vom Dienstag mit Judith Rakers und Giovanni di Lorenzo gab das Gespräch mit dem Vatikan-Experten Andreas Englisch. Der hatte Papst Franziskus und sein Engagement in der katholischen Kirche in der Sendung besonders gelobt. Nach dem Einwand zeigte Englisch jedoch Verständnis für Neureuthers Entscheidung. Dass der Zölibat mit den Missbrauchsfällen nichts zu tun habe, bezeichnete der Journalist als „völligen Unsinn“. Es handle sich um ein „systemisches Problem“.

Felix Neureuther war als Profi-Skifahrer auf die Disziplinen Slalom und Riesenslalom spezialisiert. Unter anderem errang er 2005 mit der Mannschaft die Goldmedaille bei den Alpinen Skiweltmeisterschaften in Bormio. Der Journalist Andreas Englisch hat sich auf die Berichterstattung aus dem Vatikan und der Katholischen Kirche spezialisiert und leitete für zehn Jahre das Korrespondentenbüro des Axel-Springer-Verlages in Rom.

Von: Norbert Schäfer

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