Missbrauch: EKD-Beirat für Betroffene nimmt Arbeit auf

Der Beirat für Betroffene von sexuellem Missbrauch in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) nimmt Mitte des Monats seine Arbeit auf. Dies teilte die EKD in einer Pressemitteilung mit. Er begleitet die Arbeit zu Prävention, Aufarbeitung und Hilfen bei sexualisierter Gewalt.
Von PRO
Bischöfin Kirsten Fehrs

Ein zwölfköpfiges Gremium soll Betroffenen eine strukturierte Beteiligung an der Aufarbeitung und Prävention von Missbrauch bieten. Dies teilte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstag mit. Laut Pressemitteilung vertreten die Mitglieder des Beirats verschiedene Bereiche der evangelischen Kirche, in denen es in vergangenen Jahrzehnten zu Missbrauch kam.

Die Mitarbeit im Betroffenenbeirat war öffentlich ausgeschrieben worden. Das Gremium soll Mitte des Monats seine Arbeit aufnehmen. Ihm gehören auch ehemalige Heimkinder in der Diakonie an. Bislang hat die EKD rund 785 Opfer von Missbrauch unter dem Dach von Kirche und Diakonie ermittelt.

Gerechtigkeit schaffen und Täterstrategien durchbrechen

Die Beteiligung der Betroffenen ist der erste von insgesamt elf Punkten eines Handlungsplans, den die Synode der EKD im Herbst 2018 beschlossen hatte. Eine Vielzahl weiterer Punkte wurde bereits umgesetzt. Die Betroffenen haben sowohl bei der Auswahl des Forschungskonzeptes für eine Aufarbeitungsstudie mitgewirkt als auch die Entwicklung des Konzeptes für den Beirat begleitet.

Dem Betroffenenbeirat gehören Nicolai Blank, Nancy Janz, Karin Krapp, Kris Laufbacher, Sophie Luise, N.K.D., Elsa Manuela Nicklas-Beck, Matthias Schwarz, Katarina Sörensen, Henning Stein, Harald Wiester und Detlev Zander an.

Katarina Sörensen ist eine der Mitglieder des Beirats. In einer Stellungnahme in der Pressemitteilung unterstreicht sie, wie wichtig die Aufarbeitung ist, „auch wenn es unbequem ist“. Die Kirche müsse aus den massiven Fehlern und Vertuschungen der Vergangenheit lernen – „um Gerechtigkeit für Betroffene zu schaffen, um Täterstrategien zu durchbrechen und um Kinder und Jugendliche heute und in der Zukunft besser zu schützen“.

Bischöfin Kirsten Fehrs, Sprecherin des Beauftragtenrates der EKD zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, dankte den Betroffenen für die Mitwirkung im Beirat. Sie könnten in dem Gremium die Anliegen anderer Betroffener vertreten, „die angesichts des erlittenen eigenen Leids nicht die Kraft oder Möglichkeit dazu haben“. So könne künftiges Leid verhindert werden. Für die Teilnahme an dem Gremium hatte die EKD seit November vergangenen Jahres geworben. Zunächst hatten sich nicht genügend Kandidaten gemeldet.

Von: Johannes Blöcher-Weil

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Eine Antwort

  1. Dass ein Detlev Zander Sprachrohr für ehem. Heimkinder sein soll, ist unbegreiflich. Bereits 2014/15 informierte ich Bischöfin Fehrs, dass er es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. Dank meines Hinweises an sie verhinderte Fehrs, dass der „Buchautor“ Zander seinen Groschenroman „Und Gott schaut weg“ beim Deutschen Kirchentag 2015 in Stuttgart nicht verkaufen durfte.
    Meine Excel-Liste über seine unzähligen widersprüchlichen „Wahrheiten“ darf gerne bei mir angefordert werden unter jugendamtsgeschädigteeltern@web.de.
    In seinen diversen arrangierten Zeitungsartikeln ist er sich nicht einmal sicher, ob er 1 oder 2x verheiratet war. Sein angebliches Abitur hat sich auch als Seifenblase erwiesen. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen!!! Oh Herr lass Hirn ra würde der Schwabe sagen.

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