EKD: Religion wird an Schulen vernachlässigt

Die Evangelische Kirche in Deutschland fordert mehr Raum für religiöse Bildung an Schulen. Um es Geflüchteten zu ermöglichen, ihre Herkunftsreligion auszuleben und zu hinterfragen, soll der Unterricht interreligiös sein – und die Lehrer sensibler.
Von Anna Lutz
Religionsunterricht an Schulen soll sensibler und öfter interreligiös gestaltet werden, fordert die Evangelische Kirche in Deutschland und damit auch ihr Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm

Religiöse Bildung ist nicht nur ein Recht – sie ist auch notwendig. Das stellt die Evangelische Kirche in Deutschland in einer neuen Publikation fest. Gerade Migranten, die nach Deutschland kommen, sollten die Chance bekommen, ihre Herkunftsreligion wahrzunehmen, aber auch kritisch zu reflektieren. Eine besondere Rolle komme dabei Kindertagesstätten und Schulen zu.

Bisher werde Religion in der Integrationsarbeit vernachlässigt. Dabei spiele sie in den Herkunftsländern von Migranten oft eine große Rolle. Die Protestanten fordern einen interreligiösen Religionsunterricht, der den Erfahrungen der Geflüchteten Raum gibt, aber auch klar demokratische Werte vermittelt. „Multikulturalität und auch Multireligiosität haben die Schulen in Deutschland längst erreicht“, stellen sie fest. Deshalb brauche die Schule eine positive Grundhaltung ihrer Mitarbeiter und Schüler zu kultureller Vielfalt und zu religiöser Differenz – und müsse diese auch fördern.

Die Evangelische Kirche möchte deshalb auch orthodoxe Kirchen in den kooperativen Religionsunterricht von Protestanten und Katholiken einbeziehen. Evangelischer, islamischer, alevitischer und jüdischer Religionsunterricht soll phasenweise interreligiös abgehalten werden. Die Evangelische Kirche wünscht sich Geld von Staat und Politik – unter anderem um Lehrkräfte in interkultureller Kompetenz und Religionssensibilität fortzubilden.

Von: Anna Lutz

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