Kirche will Drei-Religionen-Kita eröffnen

Am Dienstag wurden Pläne der Evangelischen Kirche in Berlin bekannt, eine Kita für Kinder aus drei verschiedenen Religionen zu eröffnen. Die Stadt unterstützt das Vorhaben.
Von PRO
Muslime, Christen und Juden sollen ab 2021 in einem interreligiösen Kindergarten in Berlin miteinander spielen

Eine neue Kindertagesstätte in der Hauptstadt soll von drei Religonsgemeinschaften getragen werden und 2021 öffnen. Das erklärte der Berliner Bischof Markus Dröge am Dienstag am Rande eines Gesprächs zwischen der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und dem Berliner Senat. Es sollen je 45 Kinder mit jüdischem, christlichem und muslimischem Hintergrund aufgenommen werden, wie die Berliner Morgenpost berichtet. Alle drei Träger sollen sich mit ihren eigenen religionspädagogischen Konzepten einbringen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) kündigte an, das Vorhaben zu unterstützen.

Realisiert wird das Projekt nicht von der EKBO selbst, sondern vom Berliner Kirchenkreis Stadtmitte. Wie eine Sprecherin auf Nachfrage von pro erklärte, soll die interreligiöse Kita aus drei Einheiten bestehen, die je eigenständig von der jeweiligen Religionsgemeinschaft getragen werden und eigene religionspädagogische Konzepte verwirklichen. Ein gemeinsamer Bereich aller drei Einheiten soll gemeinsam verwaltet werden. Die Träger stehen bereits fest: Masorti – Verein zur Förderung der jüdischen Bildung und des jüdischen Lebens, der Evangelische Kirchenkreisverband für Kindertageseinrichtungen Berlin Mitte-Nord und der Deutschsprachige Muslimkreis DMK Berlin.

„Die Drei-Religionen-Kita richtet sich an Familien, denen sowohl die Praxis und Pflege der jeweils eigenen Religion, Tradition und Kultur, als auch das friedliche Miteinander und der Austausch mit anderen Religionen, Traditionen und Kulturen am Herzen liegt“, teilte der Kirchenkreis mit. Ein eigens betriebener interreligiöser Begegnungsort solle „das Herzstück“ der pädagogischen Arbeit sein.

Die Kita ist nicht das erste groß angelegte interreligiöse Projekt in der Hauptstadt. 2019 sollen mit städtischer Unterstützung die Bauarbeiten zum sogenannten „House of One“ beginnen, einem Gebetshaus und einer Begegnungsstätte für Muslime, Christen und Juden. Das Projekt ist mit 40 Millionen Euro veranschlagt, bisher haben die Ideengeber und künftigen Betreiber allerdings nur fünf Millionen Euro für den Bau zusammentragen können.

Von: Anna Lutz

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