Eine himmlische Perspektive

Der November ist ein für viele ein trister Monat. Die Tage werden kürzer, das Wetter schlechter und dann gibt es noch „Feier“tage, die einen mit dem Verlust eines lieben Menschen konfrontieren. Ein Impuls von Johannes Blöcher-Weil
Von PRO
Jesu Leid und Tod gibt Christen eine Perspektive, die über den Tod hinaus geht

Im Redaktionsalltag gibt es erfreuliche und weniger erfreuliche Dinge zu vermelden. Erfreulich ist, dass die verfolgte Christin Asia Bibi aus Pakistan nach Deutschland ausreisen darf. Schicksale sind unser Thema. Und es ist schön, wenn es in diesem Bereich auch mal positive Entwicklungen gibt.

Zu den unerfreulichen Themen gehört dieses: Am Mittwoch landete eine Mail an die Redaktion auf meinem Schreibtisch. Absender war Arne Kopfermann. Der Musiker teilte uns mit, dass sein Vater Wolfram Kopfermann verstorben sei. Der Theologe hatte viele Generationen von Christen inspiriert: zunächst in der Landeskirche und nach seinem Bruch mit dieser in der von ihm gegründeten Anskar-Kirche.

Das „passt“ ja zur aktuellen Jahreszeit und zum anstehenden Sonntag des Kirchenjahres, denke ich mir. Gerade der November hält uns die Themen Tod und Vergänglichkeit vor Augen. Am vergangenen Sonntag, dem Volkstrauertag, gedachte Deutschland der Opfer der Kriege: Oft sinnlos niedergemetzelt haben die Toten Lücken in ihrem Umfeld hinterlassen. Deswegen ist die – für viele altmodische Veranstaltung – für mich ein wichtiges Innehalten. Ich bin dankbar für die lange Friedenszeit, die wir in Europa haben, weiß aber auch um die weltweiten Konflikte.

Zeit heilt nicht alle Wunden

Um Einkehr geht es auch am kommenden Sonntag. Der Volksmund spricht vom „Totensonntag“, viele Pfarrer vom „Ewigkeitssonntag“. Tod bedeutet Verlust und Trauer. Da ist in den meisten Fällen eine Lücke, ein lieber Mensch, den man gerne noch in „seinen Reihen“ gehabt hätte. Wir haben in unserer Redaktion mit Moritz Breckner in diesem Jahr auch jemanden zu Grabe getragen.

Mein direkter Bürokollege hat binnen der letzten Monate Vater und Schwiegervater verloren. Das ist hart. Die Erinnerung schmerzt. Und dann begegnet uns im Arbeitsalltag noch eine Frau in den Mittvierzigern. Sie bietet in Frankfurt seit sechs Jahren ehrenamtlich mit anderen ein Trauercafé an. Vergangenes Jahr hat sie selbst einen schlimmen Verluste erlitten. Ihr Mann starb plötzlich.

Im Gespräch mit uns sagt sie: „Das Leben ist kostbar und kurz.“ Groll gegenüber Gott hegt sie keinen. Sie hört für sich Gottes Satz: „Vertrau mir.“ Reflektierte Worte, die mich aufrütteln und für Gänsehaut sorgen. Die Wunde über den Verlust bleibt. Ihr Liebstes wurde genommen, aber der Glaube – auch auf das Wiedersehen – trägt.

Mein Bürokollege, die Dame aus Frankfurt, Moritz Breckner und Wolfram Kopfermann wissen und wussten um ihre himmlische Perspektive. Sie leben sie und hatten sie gelebt. Hoffentlich hilft das bei allem Schmerz in dieser schwierigen Phase. Der kommende Ewigkeitssonntag soll dafür sensibilisieren, dass unser Leben endlich ist. Aber auch dafür, dass wir Christen eine Perspektive über den Tod hinaus haben. Ich versuche, mir diese vier Beispiele als Vorbild zu nehmen.

Ich will dabei mithelfen, diese Botschaft, diese Perspektive auf die Ewigkeit bei Jesus Christus zu verbreiten. Vielleicht gibt es für mich in nächster Zeit Gelegenheiten, Trauernden oder Nachbarn, Freunden und Verwandten davon zu erzählen, worauf ich vertraue. Vielleicht wird so aus einer eigentlich traurigen Nachricht auch eine frohe.

Von: Johannes Blöcher-Weil

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