Ein Drittel der TikTok-Challenges schädlich

Rund ein Drittel der Videos mit sogenannten „Challenges“ auf TikTok zeigen problematische Inhalte. Das offenbart eine Studie der Landesanstalt für Medien NRW.
Von Petra Kakyire
Mädchen schaut auf ihr Handy

Bei 65 Prozent der Challenge-Videos auf TikTok handelt es sich um harmlose Inhalte wie Tanz- oder Sing-Videos, jedoch ein Drittel der Videos zeigen potenziell schädliche und ein Prozent potenziell tödliche Challenges. Das hat eine repräsentative Studie der Medienanstalt NRW ergeben, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Die Studie offenbart auch, dass bei mehr als 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland TikTok-Inhalte Unwohlsein verursachen. Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München befragten dazu im Oktober 2023 mehr als 750 Jugendliche im Alter zwischen zehn und 16 Jahren. Die Studie „Challenge Accepted“ offenbart, dass knapp zehn Prozent der Jugendlichen diesen Inhalten mindestens täglich begegnen. Für die Meldung beunruhigender Inhalte wünschen sich 40 Prozent der Befragten eine unabhängige Meldestelle.

Wenig Transparenz

Auf der Social-Media-Plattform TikTok gibt es unzählige Videos. Sogenannte „Challenges“ sind laut Studie sehr beliebt bei Kindern und Jugendlichen. Als Challenge gilt demnach eine „festgelegte Aktivität, deren Durchführung in Form von Videos festgehalten wird, die dann auf Social-Media-Plattformen hochgeladen wird.“ Bei der Erhebung standen Fragen nach dem Wissen um Challenges, deren Rezeption und ob eine Teilnahme an einer Challenge bereits erfolgte oder prinzipiell in der Zukunft vorstellbar wäre, im Fokus.

Problematische Inhalte würden von TikTok reguliert, indem die Plattform bedenkliche Videos und entsprechende Suchbegriffe blockiere. Dennoch könnten sich schädliche Videos innerhalb weniger Wochen stark verbreiten. Die Studie kritisiert die mangelnde Transparenz. Nach welchen Kriterien TikTok Challenges reguliere, mit Warnhinweisen versehe oder lösche, bleibe vollkommen unklar, heißt es in der Studie.

Die Studie rät Eltern und Lehrern, zum Schutz der Kinder und Jugendlichen Interesse an deren Mediennutzung zu entwickeln als Basis für einen vertraulichen Austausch über die Inhalte. Verbote brächten erfahrungsgemäß eher wenig. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt, erklärte zur Veröffentlichung der Studie in einer Pressemitteilung: „Es reicht nicht nur zu wissen, wie das Kind nach dem Sport nach Hause kommt, sondern auch, mit wem es virtuell abhängt und was ihm dort begegnet.“

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