Von 2015 bis 2024 spielte Margarita Broich die Frankfurter „Tatort“-Kommissarin Anna Janneke. Die heute 65-Jährige sagte in Interviews, dass sie streng katholisch erzogen wurde und als Erwachsene aus der Kirche austrat. Im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte sie nun, dass sie evangelisch werden wolle. „Ich habe hier eine evangelische Gemeinde gefunden, in der ich mich sehr wohlfühle“, so die Schauspielerin.
Geboren wurde Margarita Broich 1960 in Neuwied in Rheinland-Pfalz. Sie studierte Fotodesign in Dortmund und arbeitete zunächst als Theaterfotografin, unter anderem bei Claus Peymann in Bochum, bevor sie ihre Schauspielausbildung absolvierte. Broich zog 1984 nach Berlin, um an der Hochschule der Künste Schauspiel zu studieren. In dieser Zeit trat sie nach eigenen Angaben aus der Kirche aus.
Sie wuchs in einem Haus auf, das zu einem katholischen Franziskanerkloster im Westerwald gehörte, sagte Broich in einem Interview. Ihr Vater war dort als Lungenarzt tätig. Gegenüber Chrismon sagte die Schauspielerin 2016: „Ich wurde total religiös erzogen, also wirklich spektakulär katholisch. Ich war jeden Sonntag in der Kirche, war immer beichten.“ Die Beichte sei ihr stets ein Graus gewesen, berichtet sie. An Karfreitag sei bei ihr zu Hause kaum gesprochen worden. Eine „Katastrophe“ sei für sie eine lange Zeit gewesen, dass sie ohne Trauschein mit einem Mann geschlafen habe – an einem Karfreitag.
Broich geht regelmäßig in den Gottesdienst
„Mit den Jahren ist mir dann der Glaube abhanden gekommen“, sagte Broich, und weiter: „Ich kann aber auch nicht alles von mir weisen, ich gehe manchmal in die Kirche.“
Im vergangenen November nahm Broich an einer Versteigerung von Fotografien in der evangelischen St. Matthäuskirche in Berlin zugunsten der Flüchtlingshilfe teil. Teil der Versteigerung war ihr Foto, das sie vom Regisseur Christoph Schlingensief 2009 gemacht hatte, mit dem sie befreundet war. Die Schauspielerin hatte zum 30. Jubiläum der Charity-Auktion die Schirmherrschaft übernommen. Zu der Kirche sei sie durch ihren Mann, den Rechtsanwalt Dirk Schmalenbach gekommen, nun besucht auch sie regelmäßig den Gottesdienst, sagte sie gegenüber der B.Z..
Die Kunstauktion für die Flüchtlingshilfe sieht Broich nicht nur als lohnenswertes Engagement für Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen. Wer für die teilweise hochkarätigen Kunstwerke bietet, tut nicht nur Gutes, sondern beschenkt auch sich selbst, erklärt sie und betont: „Dass helfen, demjenigen, der hilft, nicht auch Freude bereiten darf, das habe ich in der Bibel nicht gefunden.“
Broich lernte ihren späteren Mann im Flugzeug kennen. Zuvor war sie 25 Jahre mit dem Schauspielkollegen Martin Wuttke liiert, der ebenfalls sieben Jahre im „Tatort“ ermittelte. Das Paar trennte sich 2018. Broich hat zwei Söhne. Aktuell ist sie in den Fernsehfilmen „Weihnachstüberraschungen“ (ARD) und „Dahlmanns letze Bescherung“ (ZDF) zu sehen.