Es gibt doch noch gute Nachrichten aus der Kirche, und zwar diesmal aus Berlin.
Der Hintergrund: Derzeit kleben sich wieder besonders viele Menschen in Berlin aus freier Entscheidung auf den Asphalt, und weil sie nicht den ganzen Tag dort kleben können, brauchen sie eine Herberge. Warum dann also nicht in eine Kirche gehen?
Tatsächlich baten die Aktivisten der „Letzten Generation“ um Obdach in den Räumen der Kirche. Die Evangelische Kirchengemeinde am Weinberg in Berlin-Mitte machte sich die Entscheidung nicht leicht, sie startete eine Online-Umfrage und berichtete von einer „intensiven Diskussion“.
„Letzte Generation“ will Staat bloßstellen
Das Ergebnis: Die „Letzte Generation“ wird keine Räumlichkeiten erhalten. „Der Gemeindekirchenrat hat die Sorge, dass sich eine Polarisierung in der Gesellschaft negativ auf die dringend nötigen Bemühungen um Klimaschutz auswirkt.“
Mit Verlaub: Für diese Einschätzung braucht es weder Online-Abstimmungen noch „intensive Diskussionen“. Die „Letzte Generation“ diskreditiert mit ihren Aktionen den Klimaschutz. Sie legt wahllos den Verkehr lahm, und wer sie aus Verzweiflung anschreit, weil er einen wichtigen Termin verpasst, bekommt zynisch ins Gesicht gesagt, das sei alles nicht so schlimm wie die Klimakrise.
Noch schlimmer: Die Aktivisten legen es darauf an, Fehlverhalten von Passanten und Polizisten zu provozieren. Jeder angebliche „Schmerzgriff“, den Polizisten anlegen, wird oscarreif dramatisiert – obwohl man auch einfach aufstehen und gehen könnte. Videos davon ziehen im Netz weite Kreise, was zu allseitiger Empörung führt. Mit diesem Verhalten will die „Letzte Generation“ den Staat in Form der Polizei bloßstellen. Mit Demokratie hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun.
Die Kirche sollte keine Sekunde darüber nachdenken, mit solchen Menschen zu paktieren.