Deutsche mögen KI nicht

Obwohl KI mittlerweile in aller Munde ist, sind die Deutschen durch die neue Technologie eher verunsichert. Viele haben keine Vorstellung davon, welche Rolle Künstliche Intelligenz bereits jetzt schon im Alltag spielt.
Von Swanhild Brenneke
Roboter Pepper

Die Deutschen sind Künstlicher Intelligenz (KI) gegenüber skeptisch eingestellt. 58 Prozent der Bevölkerung ist schon der Begriff „KI“ unsympathisch, zeigt eine Erhebung des Allensbach-Instituts für Demoskopie im Auftrag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ). 52 Prozent verbinden auch mit dem Begriff „Algorithmus“ im ersten Moment nichts Gutes und 53 Prozent mögen auch den Begriff „ChatGPT“ nicht.

Die FAZ berichtet, das habe damit zu tun, dass für viele Menschen KI-Technologie noch zu diffus sei und sie sich nichts Konkretes darunter vorstellen könnten. Je mehr persönliche Erfahrungen man mit der Technik mache, desto weniger Misstrauen gebe es. Vielen Menschen sei nicht bewusst, dass KI heute schon eine wichtige Rolle spiele, zum Beispiel bei Suchmaschinen, Spamfiltern, Gesichtserkennung oder Empfehlungsdiensten.

Für Ältere spielt KI kaum eine Rolle

72 Prozent der Deutschen fühlen sich durch KI daher auch eher verunsichert. Sie sagen, durch Künstliche Intelligenz könnten sie nicht mehr sicher sein, was vom Menschen gemacht sei und was von der Technik, zeigt die Umfrage. 62 Prozent haben Sorge, dass es durch falsche Bilder, Texte oder Videos durch KI zu mehr Manipulationen kommt. Ebenso viele haben Angst, dass durch die neue Technologie Arbeitsplätze wegfallen und dass die Überwachung zunimmt. Nur 34 Prozent glauben aber, dass KI zur wirklichen Bedrohung für die Menschheit wird.

Menschen, die 60 Jahre und älter sind, gehen zudem davon aus, dass KI und deren Weiterentwicklung sie nicht mehr persönlich im Alltag betreffen wird. Bei den unter 30-Jährigen sind das nur 34 Prozent. Die Studie zeige außerdem, dass Menschen aus schwächeren sozialen Schichten ebenfalls glauben, die Entwicklung von KI sei für sie selbst irrelevant, berichtet die FAZ.

Was genau Künstliche Intelligenz den Menschen bringen soll, finden 72 Prozent der Deutschen schwer einzuschätzen. 46 Prozent sagten, dass sie aus den Medien auch kein klares Bild darüber gewinnen könnten.

Der Staat soll regulieren

Dass Berichte über KI „Panikmache“ sind, glauben 16 Prozent. Genauso viele meinen, die Gefährlichkeit von KI werde übertrieben.

Viele Deutsche wünschen sich, dass der Staat die Nutzung von Künstlicher Intelligenz reguliert und Vorgaben darüber machen soll: 56 Prozent. Nur 18 Prozent finden, der Staat sollte sich aus dem Thema ganz heraushalten.

Wegen ihrer Skepsis gegenüber der neuen Technologie halten es viele Deutsche auch für unwichtig, dass Deutschland bei der Entwicklung Künstlicher Intelligenz eine starke Stellung hat, zeigt die Umfrage.

57 Prozent erwarten aber, dass durch KI Krankheiten früher erkannt und verlässlicher diagnostiziert werden können. Und 44 Prozent hoffen, dass sich die Forschung durch KI beschleunigt.

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