„Machine Gun Preacher“: Der Prediger mit dem Maschinengewehr bei Amazon Prime

Er kämpfte gegen einen „christlichen“ Warlord in Uganda. Vom amerikanischen Evangelisten Sam Childers erzählt der Spielfilm „Machine Gun Preacher“. Der ist nun auch für ein deutsches Publikum im Streaming-Angebot von Amazon Prime zu sehen.
Von Jörn Schumacher

Der Spielfilm „Machine Gun Preacher“ basiert auf der gleichnamigen Autobiografie Sam Childers‘ mit dem Titel „Machine Gun Preacher: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten“. Der Streifen kam 2011 in die Kinos und ein Jahr später auf Deutsch auf DVD heraus. Es gab zudem 2014 einen Dokumentarfilm. Auch der ist ebenfalls im Amazon-Angebot zu finden, er kann kostenlos mit Werbeeinblendungen im Angebot von „freevee“ angesehen werden.

Nun ist auch der Spielfilm mit dem schottischen Schauspieler Gerard Butler im Streaming-Angebot von Amazon Prime zu sehen. Ohne Amazon Prime-Konto kostet der Film in der Ausleihe 2,99 Euro. Doch die FSK Freigabe von 16 Jahren zeigt: Der Film ist nicht für jeden gemacht.

Buttler hatte als König Leonidas im Epos „300“ seinen Durchbruch. Regisseur Marc Forster war bereits mit „James Bond 007 – Ein Quantum Trost“ sehr erfolgreich, und sein Streifen „Monster’s Ball“ brachte viel Lob, und Halle Berry einen Oscar für die beste weibliche Hauptrolle ein.

Vom Kriminellen zum Gläubigen

Der 1963 im US-Bundesstaat North Dakota geborene Sam Childers war in seinem früheren Leben ein Krimineller. Wenn er nicht auf seiner Harley-Davidson herumfuhr, dann hing er mit seinen Rockerfreunden in einer Bar herum, nahm Drogen oder überfiel Menschen mit einem furchteinflößenden Gewehr. Doch dank seiner Frau, einer Christin, fand Childers zum Glauben und damit den Weg in ein anderes Leben.

Nach seiner Abkehr von einem Leben in Drogenrausch und Beschaffungskriminalität gründete er mit seiner Frau seine eigene Bau-Firma und danach eine kleine Gemeinde. In einer Predigt hörte er zum ersten Mal vom Leid der Kinder im Norden Ugandas. Der brutale Warlord Joseph Kony betrieb dort über 20 Jahren lang ein Schreckensreich im Süden des Sudan. Es sollte in seinen Augen ein theokratisches Herrschaftssystem sein, das auf den biblischen Zehn Geboten basiert.

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Konys „Lord’s Resistance Army“ (LRA) rekrutierte Kinder, versklavte sie, verkaufte sie oder zwang sie, als Soldaten für ihn zu töten. Perverserweise bezeichnet sich Kony selbst als Christ und wollte mit seinen Kämpfern einen christlichen Staat auf der Basis der Bibel einführen. Der ehemalige Rocker und Waffennarr Sam Childers sah sich berufen, dem Unrecht in Uganda etwas entgegenzusetzen. Childers flog mehrmals hinunter, baute dort ein Waisenheim, rettete Kinder vor dem Abschlachten durch Konys Krieger und brachte all sein Hab und Gut für einen Spielplatz für die geschundenen Kinder auf.

Nach Kony wurde seit 2005 weltweit mit Haftbefehl durch den internationalen Strafgerichtshof mit Sitz in Den Haag gefahndet. Sein Aufenthaltsort ist weiter unbekannt. Im April 2017 teilte ein Sprecher der ugandischen Armee mit, dass die Suche nach Kony eingestellt werde. Seine LRA sei auf unter 100 Mitglieder geschrumpft und stelle somit keine Gefahr mehr für das Land dar.

Die Armee Konys hat schätzungsweise 66.000 Kinder entführt und zu Soldaten gemacht. Amnesty International schätzt, dass Kony und seine Soldaten für den Tod von 400.000 Menschen verantwortlich sind. Viele Kinder wurden gefoltert, vergewaltigt, als Sexsklaven verkauft, und von LRA-Kommandanten zur Teilnahme an Ritualmorden gezwungen“, klärt der Film in Einblendungen auf.

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