Meinung

Der Geist der witzigen Weihnacht: Komödie „Spirited“ mit Will Ferell

Welche böse Taten würde der Geist der Weihnacht aus dem Dickens-Roman wohl heute bestrafen? Vielleicht Hassrede im Internet? Die witzige Komödie „Spirited“ mit Will Ferell transportiert die Botschaft der „Weihnachtsgeschichte“ ins Medienzeitalter.
Von Jörn Schumacher

„Stirb langsam“, „Kevin – Allein zu Haus“ oder „Tatsächlich … Liebe“. Welches ist Ihr liebster Weihnachtskultfilm? Vielleicht wird es irgendwann Zeit für einen neuen Weihnachtsfilm, der zum Klassiker wird. Eventuell gibt es nun einen Anwärter auf den Titel, und zwar die Komödie „Spirited“, die auf dem Streamingportal von Apple läuft. Er versetzt die berühmte „Weihnachtsgeschichte“ („A Christmas Carol“) des britischen Schriftstellers Charles Dickens (1812–1870) ins Medienzeitalter.

In der Original-Geschichte aus dem Jahr 1843, die bereits mehrfach verfilmt wurde, geht es darum, einen schlechten Menschen gut zu machen. Den geizigen Geldverleiher Ebenezer Scrooge besuchen nacheinander der Geist der vergangenen Weihnacht, der Geist der diesjährigen Weihnachtsnacht und der Geist der zukünftigen Weihnacht. Als ihm vor Augen geführt wird, was für ein schlechter und egoistischer Mensch er ist, ändert er am Ende der Geschichte radikal sein Leben.

Der Film „Spirited“ mit den Schauspielern Will Ferrell („Anchorman“) und Ryan Reynolds („Deadpool“) ist die moderne und vor allem wahrscheinlich witzigste Adaption des Themas. Welche Bosheiten müssten heute bestraft werden? Wer sehen will, wie fies die Menschen miteinander umgehen, muss heute wohl einfach in die Sozialen Medien schauen: Auf Twitter, Facebook, TikTok und Co. gibt es Streit und Beleidigungen zu Hauf. In „Spirited“ verdient der Junggeselle Clint Briggs (Reynolds) seinen Unterhalt mit der Manipulation der Medien – und das nicht schlecht. Sein riesiges Unternehmen sorgt dafür, dass seine Klienten gut, und seine Konkurrenten schlecht in den Sozialen Medien, im Fernsehen und letztendlich in der öffentlichen Meinung dastehen. Das hat ihn zu einem der bösesten Menschen auf dem Planeten gemacht. Er gilt als „unumkehrbar“ für die Weihnachtsgeister, die regelmäßig Menschen auf der Erde besuchen, um sie zum Besseren zu bekehren.

Verpackt in mitreißende Songs begleitet die als Musical angelegte Geschichte den Zuschauer auf einen irren Trip, der schließlich so ganz anders verläuft, als man es von Dickens Original kennt. Der New Yorker Medienberater ist überzeugt: Menschen ändern sich nie. („Lesen Sie nur die Kommentare im Internet!“) Und er selbst beabsichtigt ebenfalls, ein hundsgemeiner Halsabschneider zu bleiben, der von Fake News und Schmutzkampagnen im Internet gut lebt. Er ist also offenbar genau die richtige Herausforderung für den Geist der Weihnacht (Ferrell), bevor dieser in seinen wohlverdienten Ruhestand gehen kann. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Art Wette: Können sich schlechte Menschen ändern und gut werden?

In einer Nebenrolle ist die wunderbare Octavia Spencer als Assistentin Briggs‘ zu sehen, die mit sich und ihrem bösen Job hadert. Spencer spielte in der Verfilmung des christlichen Romans „Die Hütte“ (2017) Gott.

„Spirited“, der seit kurzem bei Apple TV zu sehen ist, ist eine rasante, aufwendig gemachte, bunte und äußerst unterhaltsame Komödie. Bei alledem schafften es die Filmemacher, das herzerwärmende Grundthema der „Christmas Carol“ um den Geist der Weihnacht und die Besserung eines hartherzigen Menschen zu bewahren. Dieser Film hat tatsächlich das Zeug dazu, der neue Weihnachtsfilm zu werden.

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Eine Antwort

  1. Vielleicht ein Besuch in christlichen Gemeinden, die LGBTQ+ Menschen ausgrenzen oder ihnen keine uneingeschränkte Teilhabe am Gemeindeleben( z.b.Mitarbeit, auch in Leitungsfunktionen) gewähren. Ode ein Besuch in christlichen Gemeinden, die sich nicht um Bewahrung der Schöpfung kümmern oder sich zu wenig einsetzen für soziale Gerechtigkeit und gegen Armut, wovon über 3000 Bibelverse sprechen.

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