Rezension

Dennis Quaid präsentiert in TV-Show „Wunder und Heiligtümer“

Der amerikanische Schauspieler Dennis Quaid präsentiert in einer selbst produzierten Dokumentationsreihe Wunder und Heiligtümer. Auch um die Bibel geht es da häufig. Nun erscheint die zweite Staffel auf dem „History Channel“.
Von Jörn Schumacher

Die Doku-Reihe zu Themen rund um Glauben und Religion trägt im Original den Titel „Holy Marvels with Dennis Quaid“. Bereits in der ersten Staffel ging es häufig um biblische Themen, etwa um die Bundeslade, die Arche Noah, Reliquien von Jesus sowie Wunder. Nun gibt es eine zweite Staffel der Reihe, die der Schauspieler selbst produziert hat und die er auch moderiert. Sie ist auch im deutschsprachigen Raum zu sehen: Die elf jeweils einstündigen Folgen von „Wunder und Heiligtümer mit Dennis Quaid“ sind ab dem 25. August immer montags um 20.15 Uhr auf „The History Channel“ sowie im Stream, etwa über „History Play“ bei den „Amazon Prime Video Channels“ und den YouTube Primetime Channels sowie über „WOW/Sky“ zu sehen.

Der Hollywoodstar, der seinen eigenen christlichen Glauben häufig öffentlich bezeugt, hat in den vergangenen Jahren vor allem Filme mit christlichen Themen gemacht. Quaid wuchs in einer christlichen Familie auf, doch als Teenager verließ er seine Gemeinde bei den „Southern Baptists“. Er nahm einige Jahre Kokain. Als er begriff, dass er abhängig war und er langsam abstürzte, habe er sich an Gott gewandt, berichtete Quaid einmal. In einer Reha-Klinik begann er ein neues Leben.

Im Film „Soul Surfer“, der von der gläubigen Surferin Bethany Hamilton handelt, spielte er mit, ebenso in „I Can Only Imagine“, der die Hintergrundgeschichte des gleichnamigen christlichen Liedes erzählt. Es folgten 2021 „American Underdog“ über den gläubigen Quarterback Kurt Warner, 2023 der Spielfilm „On a Wing and a Prayer“ über einen Hobbypiloten, der abzustürzen droht, aber der auf Gott vertraut und betet. Auch im christlichen Film „The Hill“ über einen gläubigen Baseballspieler spielt Quaid eine Hauptrolle. Vor zwei Jahren veröffentlichte der Schauspieler und Sänger mit „Fallen: A Gospel Record For Sinners“ zudem ein eigenes Gospel-Album.

Geschichten um Heiligtümer und Glaubensfragen

In seiner neuen Doku-Reihe „Holy Marvels with Dennis Quaid“ geht der Amerikaner Fragen zu Glauben und Religion nach. Gibt es ein Leben nach dem Tod? Welche Rolle spielen dämonische Wesen in der Religion? Welche Legenden ranken sich um biblische Türme? Der Emmy- und Oscar-nominierte Schauspieler fungiert hier auch als Executive Producer. „Diese Reihe bietet für mich die einmalige Gelegenheit, mein Interesse für Religion zu vertiefen und die Geschichte von Heiligtümern und Glaubensfragen und ihre Bedeutung für Menschen auf der ganzen Welt zu untersuchen“, sagte Quaid anlässlich des Starts der ersten Staffel.

In den Episoden der neuen Staffel geht es unter anderem um Erzählungen vom Leben nach dem Tod und von göttlichen Strafen, um legendäre Bestien und Kreaturen, Rachegelüste, um sagenumwobene Festungen, geheimnisvolle Codes, ikonische heilige Waffen und Rituale sowie um Geschichten hinter beeindruckenden Bauwerken – von hoch aufragenden Monumenten des alten Ägypten bis hin zu legendären biblischen Türmen.

Unterstützt wird Dennis Quaid von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich in der neuen Staffel zu den verschiedenen Phänomenen äußern, darunter Prof. Dr. Nicola Denzey Lewis (Claremont Graduate University), Dr. Quonekuia Day (Gordon-Conwell Theological Seminary), Dr. Carmen Imes (Biola University La Mirada), Prof. Dr. Tok Thompson (University of Southern California) und Dr. Hugo Méndez (University of North Carolina at Chapel Hill).

Grab von Adam und Eva?

In der Folge zum Thema Bestattungsrituale, die vorab der Presse präsentiert wurde, stellt Quaid unter anderem die Geschichte hinter dem „Grab der Patriarchen“ in Israel vor. Der hebräischen Bibel zufolge ist es das Grab von Abraham und Sara, Isaak und Rebekka sowie Jakob und Lea. Der Ort liegt am Stadtrand von Hebron. „Im jüdischen Midrasch steht sogar, dass da auch Adam und Eva begraben sind“, sagen die Wissenschaftler. Dem Midrasch zufolge gab Gott Abraham einen Hinweis auf dieses Grab, als er ein Grab für seine Frau Sara suchte. Der Stammvater soll dabei sogar einen Blick auf den Eingang zum Garten Eden erhascht haben. Ob in diesem Grab jedoch wirklich die sterblichen Überreste der biblischen Personen liegen oder lagen, ist unsicher.

Im Laufe der Jahrhunderte wurden jedoch immer mehr Gebäude über der Stätte errichtet. Im 12. Jahrhundert fand ein Mönch dort angeblich Knochen und stellte sie aus, so wurde der Ort eine Pilgerstätte. Danach wurden hier angeblich die mit Namen beschrifteten Gräber von Abraham, Sara, Isaak und Rebekka sowie Jakob und Lea gefunden. Heute befindet sich über dem Ort eine Moschee. Die Religionswissenschaftlerin Nicola Denzey Lewis sagt: „Hoffentlich können die Gräber irgendwann einmal mit moderner Technologie untersucht werden.“

Im weiteren Verlauf der Folge geht es auch um das komplexe System von Ritualen, die im alten Ägypten sicherstellen sollten, dass die wohlhabenden Verstorbenen in der Nachwelt weiterleben. Überraschend: Die Praxis der Mumifizierung wurde auf allen Erdteilen vorgenommen. Der Religionswissenschaftler Hugo Méndez sagt: „Es gab Mumien in Australien, China und Südafrika.“

In Chile in der Atacama-Wüste fand ein deutscher Archäologe 1917 eine Mumie, der Zeuge einer Kultur von Fischerleuten der Region. Sogar in Nevada fand man Mumien, von denen eine sogar 10.600 Jahre alt sein könnte.

Auch auf die Bestattung bei den Wikingern geht die Dokumentation ein. Das Bestattungsritual, bei dem die Krieger ihre Verstorbenen auf ein Boot legten, um es ins Meer hinauszuschicken und dann mit einem brennenden Pfeil zu beschießen, kenne man aus vielen Filmen, so die Forscher; mit der Realität habe das aber nur bedingt etwas gemein. Der Wissenschaftler J.W. Ocker: „Die Wikinger waren nicht eine homogene Volksgruppe. Es waren eine Vielzahl von Clans, und jeder hatte seine eigenen Riten.“ Dennoch gab es die filmisch aufgearbeiteten Schiffsrituale offenbar tatsächlich. Doch ab dem 11. Jahrhundert wurden immer mehr Wikinger Christen, und deren Bestattungsriten hörten auf.

Die Doku-Reihe „Wunder und Heiligtümer mit Dennis Quaid“ ist etwas reißerisch gemacht, so spielt etwa durchgängig dramatische Musik – das ist der modernen Machart von Dokumentationen geschuldet. Inhaltlich sind die Themen durchaus interessant. Sehr viel überraschend Neues gibt es nicht, zum Glück halten die Produzenten Abstand von allzu abwegigen pseudowissenschaftlichen Thesen oder Verschwörungstheorien.

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