Klaus und Martina John trafen schon als Jugendliche die Entscheidung, ihr Leben als Ärzte für die Menschen der Anden einzusetzen. Sie begannen im Jahr 2004 mit dem Bau eines hochmodernen Krankenhaus inmitten der Anden, unweit der legendären Inkastätte Machu Picchu, auf 2.650 Meter Höhe. „Die Geschichte des Missionskrankenhauses ‚Diospi Suyana‘ klingt unglaublich“, heißt es in der Ankündigung zur Arte-Dokumentation.
Der Bau kam ohne Hilfe der Regierung zustande, „Viele hielten uns für verrückt“, sagt Klaus John. Doch das Wunder wurde Wirklichkeit: Im Jahr 2007 wurde das Krankenhaus eingeweiht. „Bisher konnten wir mit einem großen Team von Freiwilligen 400.000 Patienten behandeln“, so John. Möglich ist dies durch Spenden und das unentgeltliche Arbeiten von Ärzten und dem restlichen Personal.
Dankbarkeit ist der Lohn
Der Reporter Michael Stocks, der viele Jahre für die ARD als Korrespondent in Südamerika tätig war, hat die Dokumentation „Re: Klinik in den Anden. Europäer helfen in Peru“ über das christliche Krankenhaus gedreht. Das Fernsehteam begleitete John selbst, der in Europa und den USA immer wieder für das Projekt wirbt und um Unterstützung bittet. Außerdem zeigt der Bericht zwei Mitarbeiter, die ihr bisheriges Leben in Europa beenden, um unentgeltlich im Anden-Hospital zu arbeiten: Lukas Steffen war ein anerkannter junger Chirurg in der Schweiz, er macht sich während der Dreharbeiten mit seiner Frau Claudia auf nach Peru. „Der tiefgläubige Arzt will den Ärmsten der Armen helfen, als Missionsarzt“, heißt es im Bericht. Der Arzt ist überzeugt: „Was kann es für einen besseren Lohn geben als Dankbarkeit!“
Im Beitrag sagt er, er sei ein schwieriges Kind gewesen „mit Alkohol, Drogen und vielen Problemen“. Und weiter: „Nach dem Tod meiner Mutter bin ich zum Glauben an Jesus Christus gekommen. Ich habe eine 180 Grad-Wende gemacht.“ Er studierte Medizin mit dem Ziel, Menschen in einem Entwicklungsland zu helfen.
Mittlerweile gibt es in dem Anden-Krankenhaus sechs Operationssäle, eine Dental- und eine Augenklinik und 270 Mitarbeiter. Sein Name Diospi Suyana kommt aus der Sprache der Quechua-Indianer und bedeutet „Wir vertrauen auf Gott“.
Mitgründerin Martina John erklärt, zu der hohen Armut im Land komme die Korruption hinzu, die auch das Gesundheitssystem betrifft: „Selbst im staatlichen Gesundheitssystem gibt es so viel Korruption, dass armen Menschen, denen das Recht auf eine Gesundheitsversorgung zugesprochen wird, das nicht erhalten, weil sich Ärzte oder Politiker bereichern wollen“, sagt Martina John. Das oberste Ziel sei es, die Menschen „mit viel Liebe und Respekt zu behandeln“ und dabei moderne Medizin zu verwenden, fasst Martina John die Arbeit zusammen.
„Re: Klinik in den Anden“, 32 Minuten, Mittwoch, 23. Dezember, 19.40 Uhr, Arte. (Wiederholung: 24.12. 2020 um 12.15 Uhr sowie kurz nach der Ausstrahlung in der Arte-Mediathek)
Von: Jörn Schumacher
Eine Antwort
Ich finde ihr Buch wunderbar es ist ❤ erweichen