Die katholische Hilfsorganisation Misereor und das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ üben aufgrund der humanitären Situation im Gazastreifen Kritik an Israel. Die Präsidentin von „Brot für die Welt“, Dagmar Pruin, die auch Chefin der evangelischen Diakonie Katastrophenhilfe ist, erklärte am Freitag in Berlin, dass die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen „ein unvorstellbares Ausmaß“ erreicht habe. Dieses sei durch nichts zu rechtfertigen. Dabei stünden internationale Hilfsorganisationen bereit, den Menschen vor Ort zu helfen. Allerdings würden sie von israelischer Seite ausgesperrt.
Am Samstag forderte Misereor deswegen die „unverzügliche Öffnung sämtlicher Grenzübergänge für den ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe.“ In einer Pressemitteilung wird die Lage im Gazastreifen als „Alptraum“ und „politisches Versagen“ bezeichnet. Hauptgeschäftsführer Andreas Frick warf Israel „systematisches Aushungern der Zivilbevölkerung“ vor. Zudem fordert er ein Stopp deutscher Rüstungsexporte nach Israel, wenn der Verdacht bestehe, „dass die Rüstungsgüter zu schweren Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht benutzt werden könnten“.
Bereits am Donnerstag forderten Spitzenvertreter der Kirchen in Deutschland ein
Ende der Gewalt im Konflikt zwischen Israel und der Hamas und kritisierten die „unerträgliche“ Situation im Gazastreifen.