Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat eine Förderung der Renovierungs- und Umbauarbeiten der Abtei Dormitio der Benediktiner aus dem Außen-Etat beschlossen. Zwei Millionen Euro werden nach dem Willen der Koalitionsfraktionen zweckgebunden für eine neue Orgel zur Verfügung gestellt. Im Einzelplan des Auswärtigen Amtes sind im kommenden Jahr Ausgaben in Höhe von 6,03 Milliarden Euro (2025: 5,89 Milliarden Euro) vorgesehen. Das sind 33,84 Millionen Euro weniger als im Regierungsentwurf vorgesehen.
Die Dormitio-Basilika ist eine römisch-katholische Kirche auf dem Berg Zion, südlich der Jerusalemer Altstadt. Kaiser Wilhelm II. hatte das Grundstück anlässlich seines Besuchs im Heiligen Land 1898 erworben und es dem Deutschen Verein vom Heiligen Lande zur Nutzung für die deutschen Katholiken übergeben. Die Kirche wurde am 10. April 1910 geweiht. Der Orgel hatte das Klima in Jerusalem stark zugesetzt. Im Juni 2021 wurde das Instrument im Zuge einer Generalsanierung der Abtei abgebaut.
Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Haushalt, Christian Haase (CDU), sagte: „Trotz einer herausfordernden weltpolitischen Lage setzt der Haushalt 2026 des Auswärtigen Amts ein klares Zeichen für stabile internationale Beziehungen. Deutschland bleibt weiterhin ein verlässlicher Partner und übernimmt Verantwortung für Krisenbewältigung und Sicherheit.“ In der Dormitio-Abtei in Jerusalem fehlten eigene Einnahmen in schwieriger Lage, so Haase. „Wir unterstützen damit einen wichtigen Ort des geistlichen Austauschs, der Ausbildung und der Begegnung für deutsche Theologen im Heiligen Land.“
Mehr Förderung für Yad Vashem
Der Benediktiner-Abt der Abtei, Nikodemus Schnabel, sprach gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) von einem „Tag unfassbarer Freude“. „Es freut mich sehr, dass der Bundestag auf diese Weise auch unsere Präsenz und unsere Friedens- und Kulturarbeit in den letzten beiden Kriegsjahren würdigt und zeigt, dass er sie wahrgenommen hat“, sagte Schnabel.
Der Bundestag beschloss zudem eine deutliche Erhöhung der Förderung für die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, und zwar von einer Million Euro auf fünf Millionen Euro. Die CDU-Abgeordnete Inge Gräßle sagte, dies diene der weiteren Stärkung des gemeinsamen Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.