„B.Z.“ stellt christliche Kolumne ein

Seit 2005 haben sich die Berliner Bischöfe jede Woche direkt an die Leser der Berliner Boulevardzeitung „B.Z.“ gewandt. Jetzt ist damit Schluss.
epd/Anna Lutz
Christian Stäblein


Die wöchentliche Kolumne der Berliner Bischöfe in der Boulevardzeitung „B.Z.“ wird nach 20 Jahren eingestellt. Wie die
Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) mitteilte, veröffentlichte die Zeitung am Donnerstag letztmalig einen entsprechenden Beitrag des evangelischen Bischofs Christian Stäblein. Die Kolumne trug den Titel „Was würde Jesus dazu sagen“.

Der letzte Beitrag vom katholischen Erzbischof Heiner Koch werde am 18. Dezember erscheinen. Danach ist Schluss. Die erste Kolumne erschien demnach vom damaligen Berliner Bischof und Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, im November 2005.

EKBO: „Letzte Möglichkeit“ kirchlicher Relevanz in säkularen Medien fällt

In der Pressemitteilung der Berliner Landeskirche heißt es: „Wir sind traurig und bedauern sehr, dass auch diese letzte Möglichkeit gesellschaftlicher Relevanz der christlichen Kirchen in den säkularen Medien zu Gehör zu kommen, den meist finanziellen Umbrüchen in der Medienlandschaft zum Opfer fällt.“ Für die beiden christlichen Kirchen in Berlin gehe damit „eine kleine Ära zu Ende“.

Stäblein bedankte sich in seinem letzten Beitrag für die regelmäßige Kolumne und erklärte: „Es war mir eine Ehre.“ In den vergangenen 20 Jahren sei es darum gegangen, den Menschen Gottes Zuspruch teil werden zu lassen. Mehr denn je würden sich Menschen danach sehnen, denn die Einsamkeit sei nicht kleiner geworden. Auch Worte der Hoffnung seien an dieser Stelle „ein Dauerbrenner“ gewesen.

Ein Dauerbrenner offenbar, der nicht mehr ausreichend zieht. Auf Nachfrage von PRO schwieg sich das Unternehmen selbst über die Gründe für die Abschaffung der Kolumne aus. Ein Sprecher teilte schlicht mit, das redaktionelle Angebot werde regelmäßig überprüft und die Kolumne deshalb eingestellt. Redaktionelle Berichterstattung über kirchliche und religiöse Themen werde es aber davon unbenommen weiterhin geben.

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