Außenminister-Treffen: Ohne Kreuz im Friedenssaal

Für das Treffen der G7-Außenminister in Münster wurde die Stadt um Entfernung des historischen Kreuzes im Rathaus gebeten – aus Rücksicht auf die Teilnehmer.
Von Swanhild Brenneke

In Münster treffen sich gerade die Außenminister und -ministerinnen der G7-Staaten. Am Donnerstag und Freitag tagten die Politiker im historischen Friedenssaal des Münsteraner Rathauses – jedoch ohne das historische Ratskreuz. Das Außenministerium habe darum gebeten, dass das Holzkreuz für die Dauer der Gespräche entfernt werde, berichten die Westfälischen Nachrichten.

Der Grund: An dem Treffen der Außenminister nähmen Menschen mit verschiedenen religiösen Hintergründen teil. Bisher habe noch niemand jemals eine Bitte an die Stadt gerichtet, das Kreuz für bestimmte Gelegenheiten zu entfernen, berichtet die Zeitung. Bei der Besichtigung des Saales im Vorfeld des G7-Treffens hätten die Vertreter des Außenministeriums bereits deutlich gemacht, dass das Kreuz entfernt werden müsse – auch wenn die Stadt darauf verwiesen habe, dass dies nach einer Erklärung verlange.

Im Zuge anderer Veränderungen am Mobilar für das Treffen sei dann auch das Kreuz entfernt worden, sagte ein Sprecher der Stadt gegenüber der Zeitung.

Das Holzkreuz stammt stammt aus dem Jahr 1540. Alle neuen Ratsmitglieder würden davor vereidigt, sofern sie nicht auf den Zusatz „So wahr mir Gott helfe“ verzichten.

Stätte des Westfälischen Friedens

Bekanntheit erlangte das Rathaus Münster während der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden in Münster und Osnabrück, die den Dreißigjährigen Krieg in Europa beendeten. Im Friedenssaal des Münsteraner Rathauses wurde der Spanisch-Niederländischen Frieden am 15. Mai 1648 feierlich beschworen – daher auch der Name des Raumes. Er diente ursprünglich als Ratskammer, die hölzernen Renaissancevertäfelungen stammen aus der Zeit um 1577. Die während des Zweiten Weltkrieges ausgelagerte Ausstattung des Friedenssaales wurde originalgetreu wieder aufgebaut.

Als Stätte des Westfälischen Friedens wurde das Rathaus Münster zusammen mit dem in Osnabrück im Jahr 2015 mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.

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9 Antworten

  1. Und wenn Jesus Christus dermaleinst sein Kreuz, getragen für uns, verleugnet, in jedes Sterbestunde, was dann???

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  2. Bei den ersten 3 Themen die aktuell hier stehen sieht man doch nur eines: in Kirche, Politik und Gesellschaft geht es was den Glauben angeht nur um eines: ein bisschen religiös schadet nicht aber alles, wo es etwas mehr um den Kern des Glaubens geht soll auf dem gesellschaftlichen Umfeld verschwinden. Besonders zeichnen sich da die GRÜNEN aus, die das Töten von Küken bekämpfen, Schwangerschaftsabbruch aber bis kurz vor der Geburt möglich machen wollen. So werden immer mehr Werte in die Tonne getreten. In diesem Umfang, wie das gerade geschieht hilft dann auch nicht ein bisschen “ Evangelium 21″ oder ähnliches

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  3. Ist ja „witzig“: auf einmal „weiß Baerbock von nichts“, der OB „bedauert“. Also jetzt, wo man nach Juncker doch etwas zu weit gegangen ist (dann machen wir bekanntlich den kleinen Schritt zurück), ist’s keiner gewesen, aber das Kreuz ist weg! Das Windrad ist das neue Kreuz. Wer’s nicht glauben (sic!) will, schaue sich in der Landschaft einfach um.

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  4. Die Regierung bleibt ihrer Linie treu – Ohne der Hilfe Gotts regieren.
    Man sieht wo dies hinführt.

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  5. Ob am Berliner Stadtschloss, wo man das Kreuz am liebsten gleich abmontieren würde und die christliche Inschrift wenigstens von bedeutsameren(?) Worten „überblendet“ wird oder im Münsteraner Friedenssaal, in dem das Kreuz nun ganz entfernt wurde – deutlich wird stets dreierlei:

    Erstens: Teile der Grünen führen offenbar einen „Kulturkampf gegen die eigene Kultur“ (wie heute bei Tichy in einem bemerkenswerten Artikel zu lesen ist), – das hat mit ihrem quasi-religiösen Sendungsbewusstsein, aber offenbar auch mit ihrer vielfach anzutreffenden „Bildungsferne“ zu tun, die selbst Historisches nicht einfach ungeframt stehen lassen kann oder gar einzuordnen vermag.

    Zweitens: Sie ertragen(!) es nicht, wenn in ihrem Umfeld andere Sichtweisen und Bedeutsamkeiten als ihre eigene existieren, insbesondere christliche – gehört Intoleranz par excellence nun zum Markenkern?
    Selbst die Befindlichkeit der eigenen Bevölkerung, ja der eigenen Wählerschaft, spielt bei diesem Vorgehen mit ausdrücklicher grüner Ansage keine Rolle (vgl. Frau Baerbock in der Ukraine).

    Drittens: Sie müssen ihren Standpunkt als einzig wahren sofort durch eine Bekenntnisaktion(!) dokumentieren. Dabei ist deren lächerliche Naivität nicht zu übersehen. Wie auch in Berlin gilt offenbar: Was man nicht sieht, das gibt es nicht. Nur zum Nachdenken: Wieviel Schritte sind es dann noch bis zu einer physischen Zerstörung?

    Maßlose Arroganz, Intoleranz, Geschichtsvergessenheit und kulturelles Analphabetentum zeigen sich in geballter Form und erschreckender Deutlichkeit.

    Und Parallelen drängen sich auf:
    Wird bei uns in erster Linie die christliche Kultur bekämpft, so geht es z.B. bei der Boko Haram gleich gegen westliche Kultur und Bildung insgesamt – und vor mehreren Jahren wurde auch im asiatischen Raum rücksichtslos Weltkulturerbe durch islamistische Terroristen mit entsprechendem Sendungsbewusstsein zerstört. Wir erinnern uns.

    Folgt diesem Nicht-Ertragen-Können von allem, was außerhalb der „eigenen Wahrheit“ steht als Nächstes auch bei uns der Wunsch nach physischer Zerstörung des Andersartigen? Noch beschränkt sich dieses Handeln zum Glück auf Dinge, wenn auch nicht ohne Folgen für die Befindlichkeiten von Personen oder Gruppen!

    Gespannt bin ich, wie sich die Kirchen positionieren – ob sie, wie so oft in den letzten beiden Jahren, einfach wieder schweigen und in allem treu der Regierung folgen oder deren Standpunkte vielfach auch noch theologisch rechtfertigen, oder ob sie es doch einmal wagen sollten, ihre eigene Stimme zu erheben und ihr doch noch vorhandenes(?) „christliches Profil zu schärfen.“

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  6. „Vertreter des Außenministeriums bereits deutlich gemacht, dass das Kreuz entfernt werden müsse“

    Unfassbar diese Christenfeindlichkeit.
    Unfassbar, dass es Baerbock zulässt, dass durch ihre Mitarbeiter – gar mit ihrer Billigung? – an der Entfernung des Christlichen gearbeitet wird.

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  7. Um die Entfernung des Kreuzes hat doch nicht 1 Außenministerium gebeten, sondern irgend ein Protokollbeamter. Dieser muß zum Thema befragt werden, warum und wieso ? Dies besonders , weil schon zwei berühmte Friedensverträge unter dem über 482 Jahre alten Kreuz möglich wurden und nun ? , wieviel gütiger und friedfertiger wären die Beschlüsse der G 7 Minister mit Kreuz im Saal gewesen !

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  8. Man sollte sich vielleicht über die Umstände informieren und dann überlegen, ob ein solches Bohei angemessen ist.
    Hier eine anti-christliche Verschwörung am Werke zu sehen und die den grünen Atheismus bei seinem Vernichtungswerk zu sehen , ist doch völlig überzogen. Nach übereinstimmenden Berichten war das eine Dummheit, die ohne Wissen der Außenministerin von untergeordneter Stelle vorgenommen wurde.
    Frau Baerbock hält das auch für Unfug, ebenso wie Vertreter der Kirchen und moslemischer Organisationen.
    Dass das politisch hochgekocht wird, gehört wohl leider zum Geschäft. Und dass die Untergangspropheten darauf anspringen, leider auch!

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    1. Ach, ist doch alles nicht so schlimm, wenn Frau Baerbock keine Verantwortung für die ihr unterstellten Beamten übernimmt. Und wenn Frau Roth Bibelverse überblenden will. Es ist doch eindeutig eine Agenda am Werk die christliche Werte aus unserer Gesellschaft drängen will. Dass das Entfernen des Kreuzes ein Affront gegen Länder in der EU sein kann wie Polen, Ungarn und Italien wird dabei nicht bedacht. Frau Baerbock ist diesem Amt nicht gewachsen. Eine moralisch hochtrabende Politik, die wirtschaftliche Aspekte nicht beachtet, und wie hier keine Rücksichten nimmt ist unserem Land nicht würdig

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