Aufregung um Regenbogenflagge am „The Chosen“-Filmset

Auf einem Foto vom Filmset der Dreharbeiten für Staffel vier von „The Chosen“ ist im Hintergrund eine kleine Regenbogenflagge zu sehen. Das bringt viele Twitter-Nutzer auf die Palme.
Von Swanhild Brenneke

Eine Aufnahme vom Set zum Dreh der vierten Staffel der Serie „The Chosen“ sorgte auf Twitter für Aufregung. Auf den Bildern ist eine kleine Regenbogenflagge zu sehen, die an einer der Technik-Utensilien der Kameras befestigt ist. Twitter-Nutzer @JonnyRoot_ twitterte die Bilder mit der Frage, ob „The Chosen“ erklären könne, wie es dazu komme, dass am Set einer christlichen Serie ein Symbol für die LGBTQ-Community zu sehen sei.

„The Chosen“ selbst stellte klar, dass die Schauspieler der Serie und die Mitarbeiter hinter den Kulissen unterschiedlichen Glaubens seien. Es gehe darum, dass die Serie die Botschaft von Jesus vermittele und nicht die Menschen, die an ihrer Produktion beteiligt seien.

Es entbrannte eine Diskussion darüber, ob das mit den biblischen Inhalten der Serie vereinbar sei. Einige Nutzer schrieben unter anderem, die Macher der Serie würden damit Sünde verharmlosen. Es passe nicht zu einem Set, an dem eine Serie über Jesus und die Bibel gedreht werde, schreibt ein anderer.

Andere wiederum pflichteten „The Chosen“ bei. Die Macher der Serie hätten nirgendwo gefordert, dass alle dort Angestellten Christen sein müssten. „Sie wurden eingestellt, weil sie gut in ihren Jobs sind“, schreibt einer der Nutzer.

Eine andere Nutzerin fragte, warum man sich für eine Regenbogenflagge an einer Kamera interessiere. „Es ist der Kameramann. Beeinflusst es das Erlebnis, wenn man die Serie schaut?“

Nutzer @JonnyRoot_ postete anschließend eine Fotomontage mit dem Coverbild von „The Chosen“, einer Regenbogenflagge und dem Schriftzug: „Bewirbt und verteidigt die Regenbogenflagge am Set.“ Er forderte mit diesem Tweet zum Boykott der Serie auf.

Neben Zustimmung meldeten sich auch hier Nutzer zu Wort, die die Aufregung nicht verstehen konnten. Einer schrieb unter anderem: „Stop! Die Serie porträtiert das Evangelium wie keine andere. Gratis! Die Regenbogenflagge gehört einem einzelnen Kameramann. Er braucht das Evangelium genauso wie alle anderen Menschen, die am Set arbeiten.“ Die Serie zeige einen authentischen Jesus. Gott wirke nicht durch perfekte Menschen, keiner seiner Jünger sei ohne Sünde gewesen. Man solle nicht auf die Überbringer der Botschaft schauen, sondern auf die Botschaft selbst.

Einer der Befürworter der Posts von @JonnyRoot_ entdeckte zudem, dass scheinbar einer der Kameramänner der Serie Wind von der Diskussion auf Twitter bekam. Der Kameramann twitterte ein Foto, das ihn mit einem Regenbogen-Shirt am Filmset zeigt, darunter unter anderem der Hashtag #GetUsedtoDifferent (zu Deutsch etwa: Gewöhnt euch an Verschiedenheit.).

Die Aufnahme mit der Regenbogenflagge stammt übrigens aus einem YouTube-Video, in dem die Macher von „The Chosen“ die Arbeit hinter den Kulissen der Serie zeigen:

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