Meinung

„Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“ – außer in diesem Jahr?

Die Deutsche Umwelthilfe fordert in diesem Jahr ein Verzicht auf private und öffentliche Weihnachtsbeleuchtung. In der Forderung steckt viel Richtiges, aber auch ein Fehler.
Von Martin Schlorke

Ginge es nach der Deutschen Umwelthilfe, müssten die Deutschen in diesem Jahr auf Weihnachtsbeleuchtung verzichten. Deren Geschäftsführer Jürgen Resch schlug am Montag gegenüber dem RedaktionsNetwerk Deutschland (rnd) vor, nur einen Baum pro Stadt oder Gemeinde zu beleuchten. Außerdem solle auch im privaten Raum Verzicht geübt werden. Als Grund nannte Resch Klimaschutzaspekte und die drohende Energieknappheit wegen des Krieges in der Ukraine.

In den sozialen Netzwerken ist der Aufschrei (erwartbar) groß. Viele Nutzer verweisen auf den coronabedingten Ausfall von Weihnachtsmärkten in den letzten beiden Jahren oder auf das Böller-Verbot zu Silvester, um das Gesundheitssystem vor Überlastung zu verzichten. Nun also der nächste Verzicht?

Dabei hat Resch grundsätzlich nicht ganz unrecht. Wie wäre es zu rechtfertigen, wenn Städte oder Gemeinden Hunderttausende Euro Steuergelder für Weihnachtbeleuchtung ausgeben, während überall gespart wird, weil die Energiepreise durch die Decke gehen – von einer möglichen Knappheit der Ressource Strom ganz zu schweigen.

Und dennoch vergisst Resch bei seiner Forderung, auch in privaten Haushalten auf weihnachtliche Beleuchtung zu verzichten, den wohl wichtigsten Aspekt. Die Bedeutung von weihnachtlichem Licht für Menschen. Ob Schwibbogen, Herrnhuter Stern oder die Beleuchtung des Weihnachtsbaumes: Es sind Dinge, die den Menschen Behaglichkeit, Sicherheit und Geborgenheit geben. Gerade in den aktuell unruhigen Zeiten sind das Werte, deren Bedeutung kaum zu bemessen ist.  

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8 Antworten

  1. Bitte lesen Sie den Kommentar von makawind.de vom 17.09.22 zur Aussage: Strom sei knapp und teuer.
    Und dann kann jeder entscheiden, für wen er Strom spart und wer der große Gewinner ist.

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  2. Geflimmer und Geflacker, Straßen voller Sterne. In jedem Fenster ein Lichterbogen,Kitsch statt Botschaft und Symbolik. Weniger wäre mehr – auch auch ganz anderen Gründen. Das Wesentliche exemplarisch dargestellt wäre auch für die Seele nachhaltiger.

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    1. Wir hängen zu Weihnachten viele beleuchtete Sterne auf. Unsere Kinder freuen sich auf Weihnachten. (Natürlich auch auf die Geschenke) aber die zentrale Botschaft der Geburt des Retters ist klar. Wir schmücken unsere Fenster auf Vorfreude auf dieses Fest. Ich hoffe, dass uns nicht auch das noch verboten wird wäre traurig oder? Wenn ich an manchen Grieskram denke der sagt es ist alles Plunder naja… der wird sich an anderer Stelle dann vielleicht auch so verhalten. Schmücken ist nicht das Ziel aber kann ein Hinweis auf Weihnachten sein. Wenn man in nicht christlichen Regionen in anderen Ländern zur Weihnachtszeit unterwegs ist und man kein einzigen Hinweis auf Weihnachten sieht ist das zumindest für mich eher beklemmend als schön. Vielleicht schmücken sie ja auch irgendetwas und erinnern sich daran wie sie sich als Kind auf Weihnachten gefreut haben vielleicht springt dann auch etwas frohes von Weihnachten der größten Geburtstagsfeier aller Zeiten über…. Die DUH hat schon mit Weihnachten abgeschlossen. Wir nicht.

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  3. Das wirklich tragische an der ganzen Sache ist, dass sich jeden Tag ein anderer „Mitbürger“ dazu berufen fühlt, dem Rest der Nation zu erklären, was er/sie zu tun und zu lassen hat. Als ob wir alle unmündige Kinder wären, die nicht so genau wissen, was richtig und was falsch ist. Corona, Krieg, Energiekrise, Klimawandel – immer weiß irgendjemand es besser (oder auch nicht), hat die ultimative Lösung (oder auch nicht)….als ob der Rest keinen funktionierenden Verstand hätte. Und ich bin sicher, es gibt eine Menge Leute, die mir bescheinigen werden, dass ich ja keine Ahnung habe….danke im Voraus, ich kann gut damit leben.

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  4. Zurück zur echten Kerze? Falls ja, bitte Vorsicht! Positiver Nebeneffekt: Es wird gleichzeitig wärmer im Wohn-zimmer, die Heizung kann also runter gedreht werden! Also: doppelter Vorteil.

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  5. Es wird Zeit, daß man diesen nutzlosen Leuten von der DUH mal die staatliche Unterstützung streicht und die Gemeinnützigkeit aberkennt, BUND und NABU gleich mit. Diese sind gemeinschädlich und verursachen nur Kosten. Die Personen kann man gut in Pflegeberufen und im Tiefbau gebrauchen, dann wissen sie mal wie das ist, wenn man für seinen Lebensunterhalt richtig arbeiten muß.
    Diese Spinner wissen gar nicht, daß wir hier im „echten Norden“ Strom im Überfluß haben, dieser auch wegen dieser Klagehanseln aber nicht in beklagten Stromtrassen in die Bundesländer transportiert werden kann, die ihre Hausaufgaben in Sachen Energieversorgung nicht gemacht haben.

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    1. Sind sie Christ? Denn dann gilt auch Ihnen der Satz: Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet!

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  6. Der Bund hat seine Kompetenz schon lange überschritten in dem dieser geförderte Verein ständig irgendjemanden verklagt, das ist eine merkwürdige Diskussionskultur. Der Staat wird in seiner Autorität ausgehöhlt und gleichzeitig wird Klagen usw. als Diskursmittel eingesetzt. Letztlich wird es dem Anliegen die Umwelt zu schützen nicht dienen. Es wird für Streit Spaltung und Stärkung extremer Parteien führen. Besser wären gute Beispiele und Projekte zu fördern die Nachahmer finden.

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