Der evangelische Militärbischof Bernhard Felmberg ist von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) in den Deutschen Ethikrat berufen worden. Das teilte das Gremium vergangene Woche mit. Der 60-jährige Theologe wurde von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion als Nachfolger der evangelischen Theologin Petra Bahr benannt. Diese hatte ihr Amt im Juni 2025 niedergelegt und wechselte als Staatssekretärin ins Bundesfamilienministerium.
Gegenüber PRO erklärte ein Sprecher der Fraktion: „Als konservative, werteorientierte evangelische Stimme mit seiner langjährigen Tätigkeit als Bischof für die evangelische Militärseelsorge in der Bundeswehr verfügt Bernhard Felmberg über wertvolle Expertise im Bereich vielfältiger ethischer Fragestellungen.“ Diese Erfahrung sei „in Anbetracht der gesellschaftlichen Herausforderungen entscheidend“.
Ethikrat trotz Disziplinarverfahren
2013 hatte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ein Disziplinarverfahren wegen „Fragen der Lebensführung“ gegen Felmberg eingeleitet. Zu dem Zeitpunkt war er der Bevollmächtigte beim Bundestag und der Bundesregierung. Felmberg stand im Verdacht, Liebesbeziehungen zu mindestens zwei Mitarbeiterinnen gleichzeitig zu haben. Die „Bild“-Zeitung berichtete damals zuerst. Als er freiwillig die Dienststelle wechselte, wurde das Verfahren eingestellt.
Die Pressestelle der CDU/CSU-Bundestagsfraktion erklärte nun dazu: „Das vor über einem Jahrzehnt eingestellte Disziplinarverfahren war bekannt. Nach Einschätzung der CDU/CSU-Fraktion verfügt Herr Felmberg über die erforderliche persönliche Integrität und die ethische Kompetenz, um den Deutschen Ethikrat in wertvoller Weise zu bereichern.“
Der Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Helmut Frister, erklärte zur Personalie: „Wir heißen Bernhard Felmberg herzlich willkommen und freuen uns auf die Zusammenarbeit!“.