Der frühere Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, hat den Hoffnungsträger-Preis des Evangelischen Gemeinschaftsverbands Württemberg „Die Apis“ erhalten. Kauder, der an der Freien Theologischen Hochschule Gießen als Honorarprofessor für Religionsfreiheit und Erforschung der Christenverfolgung tätig ist, wurde für sein langjähriges Engagement zugunsten weltweiter Religionsfreiheit ausgezeichnet. Die Ehrung wurde am 9. November in Schwäbisch Gmünd zum Auftakt des Kongresses „Christenverfolgung heute. Weltweite Religionsfreiheit – Wachsende Kirchen“ überreicht.
Der Preis wird nach Angaben des Stifters seit 2008 an Persönlichkeiten verliehen, die sich „in Verantwortung vor Gott und den Menschen“ gesellschaftlich engagieren. Zu den bisherigen Geehrten zählen unter anderem der frühere Landtagspräsident Erich Schneider, Tobias Merckle vom Projekt „Seehaus“, der katholische Theologe Manfred Lütz, der Evangelist Ulrich Parzany sowie der Theologe Yassir Eric.
De Maizière hebt Kauders Haltung hervor
In seiner Laudatio vor rund 350 Gästen würdigte der ehemalige Bundesinnen- und Verteidigungsminister Thomas de Maizière nach Angaben der „Evangelischen Nachrichtenagentur Idea“ Kauders anhaltenden Einsatz für bedrängte Christen und andere religiöse Minderheiten. Er erinnerte daran, dass Kauder innerhalb der CDU einer der ersten politischen Stimmen gewesen sei, die das Thema Christenverfolgung konsequent öffentlich benannt hätten. De Maizière hob zudem dessen Loyalität in politischen Konflikten hervor und bezeichnete Kauders Umgang mit politischen Mitstreitern als beispielhaft.
Kauder: Religionsfreiheit ist Grundvoraussetzung jeder Freiheit
Kauder beklagte in seiner Dankesrede, dass die weltweite Bedrohung religiöser Minderheiten in Deutschland nach wie vor wenig Beachtung finde. Viele Medienvertreter sähen sich, so Kauder, nicht mehr in der Lage, über religiöse Themen sachkundig zu berichten. Er betonte die grundlegende Bedeutung der Religionsfreiheit: Wo dieses Recht eingeschränkt werde, sei auch die Freiheit insgesamt gefährdet. Anlass zur Sorge gebe dabei das Erstarken autokratischer Systeme weltweit. Auch Demokratien wie Indien stünden zunehmend unter dem Verdacht, Religion und Nationalismus enger zu verknüpfen, was Christen und Muslime gleichermaßen unter Druck setze.