Michael Patrick Kelly: „Gott ist keine Jukebox“

Michael Patrick Kelly spricht in einem Interview über sein Verständnis von Gebet. Für ihn steht nicht der Wunsch nach Erfüllung im Vordergrund, sondern Dankbarkeit und der Wunsch, anderen zu dienen.
Von Norbert Schäfer
Michael Patrick Kelly bei einem Open-Air-Konzert 2023

Michael Patrick Kelly möchte nicht beten, um einen bestimmten Zweck zu erreichen. „Gott ist keine Jukebox, in die man fünf Euro einwirft und jedes Lied zu hören bekommt, das du hören willst“, erklärte der Musiker in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Auf die Frage, wofür er bete, antwortete Kelly: „Das Erste ist für mich Dankbarkeit. Ich bin dankbar, dass ich leben darf, dankbar für das, was ich habe, für die vielen Möglichkeiten und die guten Menschen um mich herum.“ Weiter sagte er, das Zweite sei, dass er hilfreich und dienlich sein möchte.

Kelly wurde als Mitglied der vielfach preisgekrönten Pop- und Folkband „The Kelly Family“ bekannt, die ab Mitte der 1990er-Jahre zu den erfolgreichsten Musikgruppen Europas zählte. 2003 erschien sein erstes Soloalbum. Im Alter von 26 Jahren zog sich der Künstler eigenen Angaben zufolge aus dem Showbusiness zurück, um in einen Orden einzutreten, Mönch zu werden und die Stille zu suchen. Nach sechs Jahren im Kloster entschied er sich jedoch, wieder zur Musik zurückzukehren.

„Ich glaube, dass jedes Gebet einen Effekt hat. Wenn auch vielleicht nicht denjenigen, den man sich erhofft hat“, sagte der 47 Jahre alte Musiker. In dem Gespräch sagte Kelly, er vermisse die Klosterzeit, die Ruhe und die Abgeschiedenheit manchmal, auch wenn er insgesamt sechs Jahre dort gewesen sei. Er habe jedoch einiges aus dem monastischen Leben in sein heutiges Leben überführt. So bekomme er jeden Morgen von einem ehemaligen Klosterbruder per WhatsApp einen Bibelvers mit einem fünfminütigen Impuls, den er sich anhöre, während er sich die Zähne putze. „Es ist wie Nahrung für meine Seele“, erklärte Kelly, und weiter: „Daneben bete ich jeden Morgen.“

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