Rachel: Bei Religionsfreiheit geht es um Leben und Tod

In Berlin haben Politiker und Menschenrechtler die Jahrbücher für Religionsfreiheit vorgestellt. Der Beauftragte der Bundesregierung für das Thema, Thomas Rachel, zeigte sich besorgt um die Christen in China.
Von Martin Schlorke
Thomas Rachel

Religionsfreiheit ist weltweit massiv unter Druck. Das sagte der Beauftragte für Religions- und Weltanschauungsfreiheit der Bundesregierung, Thomas Rachel, am Mittwoch in Berlin. Der CDU-Politiker bezeichnete die Frage nach der Religionsfreiheit als eine Frage nach Leben und Tod. Dort, wo Menschen Religion frei ausüben dürfen, könnten sie friedlich zusammenleben. In Gesellschaften ohne Religionsfreiheit sei der Weg in die Unterdrückung nicht weit. Als Beispiele nannte Rachel die Situation in Syrien oder in China. Dort wurden in der Vorwoche mehrere Pastoren verhaftet. Rachel sagte, er habe „große Sorge“ wegen der Situation in China und forderte die Freilassung der inhaftierten Christen.

Glücklich zeigte sich Rachel darüber, dass seine Position als Beauftragter seit dieser Legislatur erstmals im Auswärtigen Amt angesiedelt ist. Das sei eine gute Nachricht, denn Religionsfreiheit müsse in der internationalen Politik mitgedacht werden und zukünftig ausdrücklich Teil der deutschen Außenpolitik sein. Bisher war das Amt des Religionsfreiheitsbeauftragten im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) beheimatet.

Dankbar für Religionsfreiheitsbeauftragten

Auch der Präsident des Internationalen Rates der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Thomas Schirrmacher, zeigte sich dankbar für das Amt des Beauftragten. Es sei wichtiger denn je. Schirmmacher erklärte, dass viele Gespräche über Religionsfreiheit mit Entscheidungsträgern im Ausland aus Höflichkeit allein deswegen schon zustande kämen, weil ein deutscher Politiker anwesend sei – vorausgesetzt, er spreche das Thema an.

Anlass für die Pressekonferenz war die Vorstellung der Jahrbücher „Religionsfreiheit“ und „Verfolgung und Diskriminierung von Christen“ durch die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Weltweite Evangelische Allianz (WEA). Dazu erklärte Schirrmacher, dass die Schwerpunkte in diesem Jahr die Situation in Pakistan und Nigeria sind. So habe sich in Pakistan aufgrund des Blasphemiegesetzes die Situation für religiöse Minderheiten verschlechtert.

Der neue Vorsitzende des „Stephanuskreises“ der Unionsfraktion im Bundestag, Lars Rohwer, sieht ebenfalls eine „sehr starke“ Zunahme von Christenverfolgung. Trotzdem zeigte sich der CDU-Politiker beeindruckt, dass verfolgte Christen an ihrem Glauben festhielten. Das verdiene „unseren Respekt und unsere Solidarität“. Zudem betonte er die Bedeutung von christlichen Werten als „tragende Säulen unserer Gesellschaft“.

Die Jahrbücher Religionsfreiheit erscheinen seit 2014 jährlich. Thomas Schirrmacher ist federführender Herausgeber. Die früheren Ausgaben sind als Download verfügbar.

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