Nicole Höchst bleibt kirchenpolitische Sprecherin der AfD

Anfang Juni hetzte Nicole Höchst auf X gegen Muslime. Die Fraktionsspitze bezeichnete dies als „völlig inakzeptabel“. Trotz dieses Skandals hat die AfD-Fraktion im Bundestag die 55-Jährige wieder als kirchenpolitische Sprecherin bestimmt.
Von Johannes Blöcher-Weil
Nicole Höchst (AfD) ist auch in dieser Legislaturperiode wieder religionspolitische Sprecherin ihrer Fraktion

Die AfD-Bundestagsabgeordnete Nicole Höchst sorgte Anfang Juni mit einem Post auf der Plattform X für Empörung. Auf einem Bild waren zwei Männer mit arabischen Kopftüchern und Bekleidung neben einem Düngemittelfass zu sehen. Höchst schrieb mit Blick auf das muslimische Schweinefleischverbot: „An alle Moslems in Deutschland. Was immer du auch isst … Es ist mit Schweinescheiße gedüngt.“

Der Beitrag wurde am 3. Juni veröffentlicht, aber kurz darauf gelöscht. Selbst in der eigenen Partei und Fraktion wurde sie dafür heftig kritisiert. Trotzdem hat die Fraktion sie wieder zur Sprecherin für kirchenpolitische Fragen bestimmt. Auf eine PRO-Anfrage hat sich die Fraktion nicht offiziell geäußert. Die Entscheidung als solche wurde aber aus den Reihen der Fraktion bestätigt.

Höchst stammt aus Rheinland-Pfalz, ist Katholikin und alleinerziehende Mutter von vier Kindern. Sie lebt in Speyer. Für die AfD sitzt sie bereits seit 2017 im Deutschen Bundestag. Höchst war vor ihrem Eintritt in die AfD zunächst CDU-Mitglied. Die 55-Jährige war 2022 als Nachfolgerin von Volker Münz zum ersten Mal in das Amt gewählt worden.

Nach der damaligen Benennung erklärte Höchst: „Gott ist nicht tot. Ich bin Christin und Katholikin, der Glaube und christliche Werte ein Anliegen sind.“ Laut eigener Aussage liegen ihr der Schutz der Familie und der Lebensschutz besonders am Herzen. Erneuerungsbestrebungen innerhalb ihrer Kirche wie durch den Synodalen Weg lehne sie ab, ebenso den islamischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen.

2018 machte Höchst Schlagzeilen, weil sie die Zahl von Menschen mit Behinderung in Deutschland in Zusammenhang mit der Zahl Zugewanderter brachte. Höchst lehnt außerdem die Gleichstellung homosexueller Paare und ein entsprechendes Adoptionsrecht ab.

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