Der Sozialdemokrat und komissarische Arbeitsminister Hubertus Heil hat zum Gebet für den zukünftigen Bundeskanzler Friedrich Merz aufgerufen. Für Heil sei es selbstverständlich, dass er als Christ für politische Verantwortungsträger bete. Deswegen werde er auch als Teil der neuen schwarz-roten Regierungsfraktion für „eine glückliche Hand in diesen schweren Zeiten“ beten. Anlässlich des SPD-Empfangs zum Deutschen Evangelischen Kirchentag am Donnerstag sprach Heil auch über die Kritik von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) und warnte vor zu viel Erregung.
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch erklärte vor den geladenen Gästen: „Kirche dürfe niemals unpolitisch sein.“ Als Jugendlicher habe er ehrenamtlich beim CVJM gearbeitet. Als Fördergelder für Freizeiten gestrichen wurden, habe er begonnen, sich politisch zu engagieren, um mitentscheiden zu können. „Mein politisches Engagement hängt elementar mit Kirche zusammen“, erklärte Miersch. Mit Blick auf die Stimmungen der Gesellschaft sagte er: „Hass, Egoismus und Ausgrenzung spüren wir weltweit. Dem haben wir als Christen unser Herz entgegenzusetzen.“ Denn am Ende werde das Herz siegen.
Bereits am Mittwoch lud der Evangelische Arbeitskreis der CDU/CSU zum Empfang. Dort betonte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann ebenso, dass „wir“ Kirchen brauchen. Denn die Kirchen könnten „diesem Land etwas vermitteln, was wir in der Politik nicht vermitteln können“. Kirchen könnten Gemeinschaft stiften, Werte vermitteln und Hoffnung geben, die über das irdische Leben hinausgeht. Derzeit würden aber viele Menschen Halt und Orientierung verlieren. Gleichzeitig steige aber die Sehnsucht danach. Die Politik könne diese jedoch nicht stillen, weswegen Kirchen „dringendst“ gebraucht würden.