Zwei Jemen-Geiseln sind frei

Nach elf Monaten Gefangenschaft sind zwei deutsche Kinder aus den Händen ihrer Geiselnehmer im Jemen gerettet worden. Das Schicksal der Eltern und eines weiteren Kindes bleibt ungewiss – ebenso wie die Umstände der Befreiung.

Von PRO

Nach Angaben der saudische Nachrichtenagentur SPA,  haben Sicherheitskräfte die zwei Mädchen am Montag an der Grenze zwischen dem Jemen und Saudi-Arabien in Empfang genommen. Sie seien in Zusammenarbeit mit dem Jemen im Grenzgebiet zwischen den beiden Ländern freigekommen, heißt es. An der Befreiung soll laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) eine saudi-arabische Spezialeinheit beteiligt gewesen sein. Dpa zitiert den Sprecher des Innenministeriums in Riad, General Mansur al-Turki: "Dies war eine Rettungsaktion auf der Basis von Geheimdienstinformationen, keine Befreiungsaktion." Die Kinder werden nun ärztlich untersucht. Die deutsche Botschaft in Riad sei informiert worden. Die Kinder sollen am Mittwoch nach Deutschland zurückkehren.

Über den Verbleib der restlichen Geiseln ist noch nichts bekannt. Die Famiilie der Entführten rechnet allerdings mit dem Tod des jüngsten Kindes. "Wir müssen davon ausgehen, dass Simon nicht mehr lebt", sagte der Schwager des entführten Familienvaters, Reinhard Pötschke laut dpa. "Von den Eltern wissen wir nichts."

Bereits im Januar war über eine Freilassung der Jemen-Geiseln spekuliert worden. Die deutsche Familie – der Ingenieur Johannes H., seine Frau Sabine mit ihren drei Kindern Lydia, Anna und Simon – und ein Brite waren im Juni während eines gemeinsamen Ausfluges mit zwei jungen deutschen Pflegehelferinnen und einer Koreanerin entführt worden. Die beiden jungen Christinnen Rita S. und Anita G. aus Niedersachsen und die Koreanerin Young-Sun I. waren kurz nach der Entführung ermordet worden. Wie die Ermordeten arbeitete auch der Ingenieur Johannes H. im Dschumhuri-Krankenhaus im Norden des Jemen. (pro)

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