„Zeit“-Jugendportal porträtiert „Campus für Christus“

Die Mitarbeiter von evangelikalen Organisationen werden in den Medien häufig als weltfremde Fundamentalisten dargestellt. Überraschend differenziert hat eine Reporterin des Netzmagazins "Zünder", ein Online-Angebot der Wochenzeitung "Die Zeit", das Missionswerk "Campus für Christus" porträtiert. Einen Tag lang nahm sie am Alltag einer Mitarbeiterin in Hamburg teil.
Von PRO

Von der morgendlichen Andacht bis zum Gottesdienst am Abend begleitete die Reporterin Natascha Heinrich die junge „Campus“-Mitarbeiterin Esther. Zusammen mit dem Briten William und dem deutschen Psychologiestudenten Christoph arbeitet Esther ein Jahr lang für das evangelikale Missionswerk. Alle drei seien fast täglich an der Uni, um mit Studenten über den christlichen Glauben zu reden, schreibt Heinrich.

„Esther will niemanden überreden“

Heinrich beschreibt, wie Esther sich am Morgen ihres Besuchs mit einigen anderen Mitarbeitern getroffen hat, um gemeinsam zu frühstücken und zu beten. Nach dem Frühstück geht sie zusammen mit der „Campus“-Mitarbeiterin zur Universität. Sie schildert, wie Esther eine Studentin anspricht und mit ihr über den Glauben und Jesus ins Gespräch kommt. Das Fazit der Journalistin: „Esther will niemanden überreden, sich keinem aufdrängen, nur empfehlen, was ihr geholfen hat.“

Anschließend berichtet die Journalistin, welche Erfahrungen die heute 27-jährige Esther geprägt haben. „Ich bin in einer gläubigen Familie aufgewachsen. Mit 16 wollte ich davon nichts mehr wissen und habe ein paar Jahre nach dem Lust-Prinzip gelebt – ich wollte Sex, Drugs and Rock’n’Roll“.

Mit 21 sei Esther dann auf einen Bibelvers gestoßen: „Wer Gott von ganzem Herzen sucht, der wird ihn finden.“ Den schrieb sie auf einen Zettel, pappte ihn an die Wand und entschloss sich, Gott zu suchen, schreibt Heinrich und zitiert Esther mit den Worten: „Und mit diesem Entschluss wurde alles anders. Ich traf eine sehr gläubige Studentin im Zug, wir redeten stundenlang über Gott. Und ich habe gemerkt, dass Jesus die zentrale Rolle dabei spielt. Nur durch Jesus kann ich zu Gott kommen!“.

Gottesdienst: Jungunternehmer neben Mathe-Student

Am Abend begleitet die Journalistin Esther in einen Gottesdienst. „Ein paar der Zuhörer singen stehend, andere murmeln eher vor sich hin, eine junge Frau tanzt. Das Publikum ist bunt gemischt, da ist die BWL-Studentin im schwarzen Kostüm neben einer alternativ gekleideten Ethnologin, der Jungunternehmer neben dem Mathe-Studenten“, beschreibt Heinrich ihre Eindrücke. Den Prediger zitiert sie mit den Worten: „Aus der Liebe, die wir empfangen, entspringt ein Verantwortungsgefühl für andere! Das ist unsere Bestimmung – aus Liebe Verantwortung zu übernehmen – mit ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit unserem ganzen Verstand.“ Die Atmosphäre nach dem Gottesdienst sei locker und entspannt gewesen, merkt Heinrich an. Eine kleine Gruppe um Esther habe sich für den nächsten Tag auf ein Glas Wein verabredet.

Das überkonfessionelle Missionswerk „Campus für Christus“ wurde 1967 nach dem „Weltkongress für Evangelisation“ gegründet. Die Organisation stammt ursprünglich aus den USA. Die deutsche „Campus“-Arbeit wird heute von dem Theologen Clemens Schweiger geleitet. Ziel des Vereins ist es, „Menschen zu Christus zu führen“. An ungefähr 20 Universitäten gibt es Studentengruppen, die häufig selbständig arbeiten. Die Organisation arbeitet auf der Glaubensgrundlage der Evangelischen Allianz und gehört der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen an. Nach eigenen Angaben beschäftigt der Verein rund 100 hauptamtliche Mitarbeiter. Die Zentrale befindet sich in Gießen. (PRO)

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