„Du sollst nicht lügen“, heißt es im 8. Gebot. Doch wer hat sich nicht schon am Telefon verleugnen lassen oder versucht, mit Hilfe einer kleinen Notlüge aus einer misslichen Situation herauszukommen – in der Regel ohne große Konsequenzen? So heißt es auf der Webseite zur Sendung. Wie nah wir in unserem Leben den Versuchungen wirklich sind, soll in der Sendung „Horizonte“ gezeigt werden. Geplant sind zehn Folgen. Darin sind eine 20-minütige Dokumentation „aus dem realen Leben“ über ein Gebot vorgesehen, sowie eine anschließende 10-minütige Diskussion. „Die zehn Gebote sind als Thema schon oftmals aufgriffen und definiert worden, aber wir wollen die Gebote anhand konkreter Geschichten aus dem Leben erklären“, erläutert Ilias Meç vom Hessischen Rundfunk das Konzept im Gespräch mit pro.medienmagazin.de.
Gebote im Alltag
Eine Begegnung mit den Geboten im Alltag passiert häufiger als vermutet. Auf der Homepage zur Sendung heißt es: „Was für eine Selbstverständlichkeit: Die Sonntagszeitung jede Woche im Briefkasten vorzufinden, später mit dem Zug zu einem Freund zu fahren, sich mit ihm in einem Restaurant oder Biergarten zu treffen. Denken wir darüber nach, ob der Zeitungsträger, der Zugschaffner, die Köche und all die Kellner den Sonntag heiligen? Und wie ist es da beispielsweise mit dem ‚Du sollst keine anderen Göttern haben neben mir‘? Wie passt es in die heutige Zeit, wenn Popstars mehr Menschen anziehen als Jesus, oder wenn manche – statt in der Kirche – bei Buddha nach Orientierung suchen? Sind heute Karriere, Popstars oder Fußball wichtiger als Gott, stellen sie gar eine Konkurrenz zur Kirche dar?“ Wer dazu Erfahrungen gesammelt hat, ist eingeladen, seine ganz persönlichen Erlebnisse mit den Zehn Geboten zu erzählen. Diese können per Email an horizonte@hr-online.de oder per Post an den Hessischen Rundfunk gesendet werden.
Produktionsbegleitend zur Sendung finden Interessierte auf der Webseite zur Sendung Anregungen zum Thema. Neben kurzen Erläuterungen zu den einzelnen Geboten steht auch ein Filmtrailer zur Verfügung, der Beispiele von Verstößen gegen die Regeln Gottes zeigt. Desweiteren gibt es ein Forum, in dem über die Bedeutung der Gebote im eigenen Leben und in der modernen Gesellschaft diskutiert werden kann. Wer möchte, kann sogar mit abstimmen, welches der zehn Gebote einem am wichtigsten ist. Momentaner Sieger des „Votings“ ist das fünfte Gebot: Knapp 41 Prozent messen dem Verbot des Tötens die größte Bedeutung zu. Die Heiligung des Sonntags dagegen steht mit nur einem Prozent ganz unten in der Skala. (PRO)