ZDF startet Vierteiler über Online-Identitäten

Eine Sendereihe im ZDF untersucht die Faszination von Online-Identitäten und zeigt, wie professionell junge Menschen die virtuellen Möglichkeiten für sich nutzen. Für die vierteilige Dokumentation "Bodybits - analoge Körper in digitalen Zeiten" hatte die Nachwuchs-Redaktion des ZDF bereits 2009 eine Onlineausschreibung gestartet.
Von PRO

Die vierteilige Reihe "Bodybits" im Kleinen Fernsehspiel beginnt am Montag, 2. Mai, mit dem Dokumentarfilm "Egal was ich tue, sie lieben es". Regisseurin Romy Steyer begleitet erfolgreiche deutsche YouTube-Stars in ihren realen und virtuellen Leben. Sie geht vor allem der Frage nach, wie authetisch die digitalen Identitäten sind, zeigt aber auch, wie professionell die Darsteller die virtuellen Möglichkeiten nutzen.

Die 22-jährige Amy ist bei Youtube, Facebook und Twitter bekannt als "DiamondOfTears". Sie arbeitet hart an ihrem Image und pflegt sorgfältig die digitale Identität. Ihr Ziel ist es, eine berühmte Sängerin zu werden. Die drei Jungen der Comedygruppe Y-Titty sind bereits berühmt – zumindest bei Youtube stehen sie auf Platz sieben der Hitparade. Der 20-jährige Sami hat Abitur und Zivildienst hinter sich und überlegt nun, welchen Weg er einschlagen soll. Der einst schüchterne Junge hat sich als "HerrTutorial" innerhalb eines Jahres auf Platz zwei der YouTube-Rankinglist hochgearbeitet. Er stellt Videos online, in denen er Gebrauchsgegenstände testet oder erklärt, wie man Krawatten bindet. Sie alle haben eines gemeinsam: Mit ihren Clips auf der bekanntesten und größten Videoplattform "erreichen sie mehr Zuschauer als mancher deutsche Kinofilm".

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung schreibt dazu: "An der Professionalität, mit der die Selbstdarsteller ihre kleinen digitalen Ich-AGs vorantreiben, erkennt man vor allem, welche disziplinierende Wirkung die Maxime ihrer Genartion entfaltet: "Sei Du selbst" heiße eben auch immer: bloß nicht aus der Rolle zu fallen, schreibt Harald Staun.

Im ersten Teil "Egal was ich tue, sie lieben es" geht es um digitale Selbstinszenierung, über Zeigefreude, Voyeurismus und das Erwachsenwerden im Web 2.0. Die Darsteller für die Dokumentarfilmreihe wurden per Online-Ausschreibung gefunden.

Das Geschäftsmodell der sozialen Netzwerke beschreiben die Marketingsspezialistin Jean Kilbourne und der Kommunikationswissenschaftler Sut Jhally  in der Sendung so: "Wir sind das Produkt. Unsere Wünsche, Träume, Gewohnheiten, das ist die Ware, mit der soziale Netzwerke handeln."

Nach dem ersten Teil "Egal was ich tue, sie lieben es" am 2. Mai um 0.10 Uhr folgen "Alice 5.0" von Patrick Doberenz und Philipp Enders am 9. Mai um 0.15 Uhr.  Anil Kunnels "Pixelschatten" am 16. Mai um 0.20 Uhr, und "Schwerelos" von Silvia Casalino am 23. Mai um 0.30 Uhr. Alle Filme werden auch im TV-Sender ZDF Kultur gezeigt.

Das Kleine Fernsehspiel bietet 40 Sendetermine für jungen Film, jeweils montags um Mitternacht. Autoren, Regisseure, Produzenten sowie Schauspieler machen hier ihre ersten Filme. (pro)

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