ZDF-Moderatorin distanziert sich von „Tagesschau“-Redaktion

ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel geht mit der „Tagesschau“ ins Gericht. Grund ist, dass sich die Redaktion der ARD-Hauptnachrichtensendung auf die palästinensische Terrororganisation Hamas als Quelle stützte.
Von Norbert Schäfer
ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel

Die Moderatorin des ZDF-Fernsehgartens, Andrea Kiewel, hat in einem Gastbeitrag in der „Jüdischen Allgemeinen“ vom Freitag scharfe Kritik an der Redaktion der „Tagesschau“ geübt.

„WIE, um alles in der Welt, kann die Redaktion der wichtigsten und bekanntesten Nachrichtensendungen im deutschen Fernsehen die Propaganda von Terroristen als Quelle verwenden?“, schreibt die Moderatorin und erklärt, dass sie das Wort „Kollege“ in dem Zusammenhang nicht mehr verwenden wolle. Die gebürtige Ost-Berlinerin lebt seit 2017 in ihrer Wahlheimat Tel Aviv in Israel.

Kiewel moniert die ARD-Berichterstattung von „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ über einen vermeintlichen israelischen Angriff auf ein Krankenhaus in Gaza, der sich als falsch erwies. Die Nachrichten-Redaktion war bei der Berichterstattung über den Krieg zwischen der Hamas und Israel Behauptungen zunächst der Hamas gefolgt, dass Israel bei einem Luftangriff mehrere hundert Menschen in einem Krankenhaus in Gaza getötet habe.

Obwohl bereits schnell Zweifel an der Darstellung der Hamas auftauchten und auch keine Indizien auf einen israelischen Luftangriff hinwiesen, stellte die Redaktion zunächst weiter Aussage gegen Aussage. Auch das kritisiert Kiewel.

„Zum Zeitpunkt der Ausstrahlung der ‚Tagesschau‘ und der ‚Tagesthemen‘ in der ARD hat es längst Stimmen von Experten, Geheimdiensten und unabhängigen Quellen gegeben, die die Behauptung der Terrororganisation Hamas infrage stellten“, schreibt Kiewel, und weiter: „Auch die Richtigkeit der Bilder von der Zerstörung wurde sehr zeitnah bezweifelt.“ Kiewel wirft den Verantwortlichen der Hauptnachrichtensendungen der ARD vor, „taub auf allen Ohren“ gewesen zu sein.

Kiewel empfiehlt der „Crème de la Crème der politischen Journalisten“, sich hinter die Ohren zu schreiben: „Terroristen, Schlächter, Mörder, Bestien, Geiselnehmer sind keine Quelle. Niemals!“

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