Als die Leiche eines Mönchs gefunden wird, endet in Regensburg die Vorfreude auf den anstehenden Katholikentag. Das ist der Stoff für den Samstagskrimi im ZDF. Eine TV-Kritik von Johannes Weil
Von PRO
Foto: Bernd Schuller / ZDF
Die Ermittlungen bringen die beiden Kommissare auf die Spuren des Exerzitius-Ordens
Ein toter Mönch wird unter einer Bühne gefunden, die gerade für den Eröffnungsgottesdienst des Katholikentages aufgebaut wird. Genau das braucht Regensburg wenige Tage vor dem Beginn der Großveranstaltung nicht. Kommissarin Ellen Lucas‘ Ermittlungen im ZDF-Krimi „Der Kreuzweg“ führen in einen Orden und einen Sumpf aus Verstrickungen und innerkirchlichen Problemen.
In der Kritik steht eine Bank, die mit Geldern aus dem Ethikfonds spekuliert und diese in die Rüstung investiert. Vor allem die Organisation „Kirche macht Ernst“ mit ihrer umtriebigen Chefin möchte sich dies nicht gefallen lassen. Sie gießt mit Mails und Briefen immer wieder Öl in die Wunden ihrer Kirche und macht sich dadurch verdächtig: „Ihr wollt Katholiken sein. Ich könnte kotzen“, wirft sie dem Pfarrer der Gemeinde an den Kopf, der Asylbewerbern kein Obdach gewährt.
Machenschaften im Orden
Weitere Drohbriefe gefährden zudem die Eröffnung des großen Glaubenstreffens, bei dem 100.000 Menschen beten, singen und gemeinsam feiern möchten. In den Fokus gerät auch der einflussreiche „Exercitus Sanctus Jesu“-Orden. Dessen Machenschaften und zwielichtige Mönche sorgen für ein Geflecht, in dem es Kommissarin Lucas und ihre Kollegen Boris Noethen und Tom Brauer nicht leicht haben.
Als bei der Schwester der Kommissarin im Zuge des Katholikentags ein Gast einzieht, gibt es noch einmal einen interessanten Nebenstrang in der Geschichte. Durch die Verquickungen und geheimen Intrigen im Orden tun sich Abgründe auf – beispielsweise, wenn die persönlichen Gegenstände des Toten plötzlich verschwinden. Die Kommissare treffen bei ihren Ermittlungen auf religiöse Eiferer, die aus ihrer eigenen Sicht nur Forderungen stellen, wie sie jeder Christ stellen würde. Von daher erhält der Fernsehzuschauer auch etwas Nachhilfe über die Infrastruktur der Katholischen Kirche und deren Reizthemen. Ist dieser Eifer auch ein Motiv, den Auftakt des Katholikentags zu verhindern?
Welche Menschen liebt Gott eigentlich?
Zur besten Sendezeit unterhalten sich die Hauptfiguren des Films über Fragen des Glaubens und machen sich Gedanken über Gott: Gibt es ihn? Liebt er uns überhaupt? Wie geht er mit Schwächen um? Gibt es immer einen Weg zu ihm zurück? Es sind Fragen, die der Zuschauer in diesem Krimi-Format vielleicht nicht unbedingt erwartet, sich aber doch stellt. Nebenbei erfährt Kommissarin Lucas sogar, dass auch ihr Kollege Noethen sich in der Katholischen Kirche engagiert.
Schade bei dem spannenden Krimi ist, dass der Mörder relativ früh absehbar ist. Den einen oder anderen Überraschungseffekt gibt es zum Schluss aber doch noch. Ganz am Ende fragt Lucas’ Schwester die Kommissarin: „Vielleicht hilft beten ja doch?“ Mit diesem Satz werden die Zuschauer in den Samstagabend entlassen. Amen dazu.
Regie bei dem Film, in dem unter anderem Anke Engelke als Schwester der Ermittlerin mitspielt, führte Ralf Huettner, das Drehbuch entwickelte er zusammen mit Peter Probst. (pro)
„Kommissarin Lucas: Der Kreuzweg“, Samstag. 20. Februar, 20.15 Uhr, ZDF
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