ZDF-Doku über „Index“ der verbotenen Bücher

Der Vatikan verordnete fast ein halbes Jahrtausend lang, welche Bücher ein Katholik lesen durfte und welche nicht. "Auf den Index setzen" ist sprichwörtlich geworden für ein Verbot. Das ZDF beleuchtet in einer zweiteiligen Dokumentation jenen "Index" des Vatikan, auf dem Martin Luther ebenso stand wie der Philosoph Immanuel Kant.
Von PRO

Um die 6.000 Bücher soll die „schwarze Liste“ zuletzt umfasst haben, als der „Index“ im Jahre 1966 offiziell abgeschafft wurde. Als häretisch, ketzerisch oder unmoralisch stuften die Kirchenoberen viele Bücher ein und verboten den Katholiken bei Androhung der Exkommunikation, sie zu lesen. Einer der berühmtesten Fälle der inquisitorischen Zensur ist wohl Galileo Galilei, der behauptet hatte, die Sonne, und nicht die Erde stehe im Mittelpunkt des Planetensystems. Erst 1998 öffnete der Vatikan die Archive, die von Prozessen, Verurteilungen und Verbrennungen zeugen.

Das ZDF drehte soeben eine Dokumentation fertig, in der die wichtigsten Prozesse aufgerollt werden. Die zweiteilige Reihe trägt den Titel „Index – Die schwarze Liste des Vatikan“. Die Sendetermine der je 45-minütigen Beiträge sind der 7. April (22.45 Uhr) und der 8. April (22.15 Uhr).

Erklärt werden soll etwa, warum Luthers Bibelübersetzung ebenso verboten wurde wie Schriften von Heinrich Heine, Gotthold Ephraim Lessing oder Leo Tolstoi, Hitlers „Mein Kampf“ aber nicht. Auch der Fall von Charles Darwin wird dargestellt.

„Klug und unterhaltsam streiten der Protestant Wolf von Lojewski, einer der profiliertesten ZDF-Journalisten, und der renommierte katholische Kirchenhistoriker Hubert Wolf um die Rolle der Zensur damals und heute“, kündigte das ZDF an.

Produziert wurde die Serie von „Gruppe 5“, die bereits die ZDF-Dokumentationsreihe „Die Deutschen“ schuf. (PRO)

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