Balci begleitete die Rechtsanwältin Seyran Ateş bei dem Aufbau einer liberalen Moschee und bei ihrem Kampf um einen reformierten Islam. Wie das ZDF mitteilt, schaut die Filmemacherin dabei auch zurück in die Kindheit und Jugend der Aktivistin und macht deutlich, wie deren Lebensthemen „Gleichstellung von muslimischen Frauen“ und „Selbstbestimmte Sexualität im Islam“ durch Ateş‘ Widerstand gegen ihr konservatives Elternhaus geprägt wurden.
Am 16. Juni 2017 eröffnete Ateş mit zahlreichen Mitstreitern die Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin. Das Besondere: Männer und Frauen beten hier Seite an Seite, weibliche Vorbeterinnen sind genauso willkommen wie homosexuelle Imame. Für weite Teile der muslimischen Welt stellt dies eine Provokation dar. Die ägyptische Fatwa-Behörde erklärt die Gebete in der Moschee für „nicht gültig“. Wie das ZDF weiter schreibt, heizten Türkische Medien die Stimmung gegen die Moschee in den sozialen Medien weiter an, und Seyran Ateş als Kopf der Moschee erhalte Hunderte Morddrohungen. „Schon kurz nach der Eröffnung musste sie rund um die Uhr vom LKA bewacht werden. Doch Ateş gibt nicht auf.“
Das kleine Fernsehspiel sendet den Film „Die große Reise – Seyran Ateş und der Weg zu einem reformierten Islam“ anlässlich des bevorstehenden Tags der offenen Moscheen, der seit 1997 jährlich am 3. Oktober stattfindet.
„Die große Reise – Seyran Ateş und der Weg zu einem reformierten Islam“, ZDF, Montag, 30. September 2019, 0.25 Uhr, ab Sonntag, 29. September 2019, 10.00 Uhr, ein Jahr lang in der ZDFmediathek.
Von: Jörn Schumacher