Was und wie viel wollen Menschen ertragen, um zu leben, wenn ihr Körper unheilbar krank ist? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Macher der ZDF-Dokumentation 37°. Der Film „Mein Wille geschehe – Wie weit geht die moderne Medizin?“ von Max Damm wird am 11. August um 22.15 Uhr ausgestrahlt.
Einer der Protagonisten des Beitrags ist der 65-jährige „taz“-Mitbegründer und Journalist Benedict Mülder. Seit 2009 leidet er an Amyotropher Lateralsklerose. Diese Krankheit führt zu totaler Bewegungslosigkeit. Mülder hat sich zu Beginn der Krankheit dafür entschieden, mit ihr weiterzuleben. Die ZDF-Journalisten begleiten Mülder, der seit vier Jahren bewegungslos in einem Pflegebett im Wohnzimmer liegt, und seine Familie. Ob er sein Leben heute immer noch als lebenswert empfindet, wissen weder seine Frau noch seine Freunde.
Außerdem begleiten die ZDF-Redakteure den Mediziner Johannes Kalbhenn bei seiner Arbeit. Als leitender Oberarzt einer Intensivstation muss er täglich Entscheidungen über das Leben anderer treffen. Dabei hat er es oft mit Patienten zu tun, die sich nie damit auseinandergesetzt haben, unter welchen möglicherweise massiven Einschränkungen sie trotzdem weiterleben wollen – oder nicht.
„Mit jedem Organ, das wir durch Apparate ersetzen können, wächst die Verantwortung. Ist es überhaupt sinnvoll, das zu tun?“, fragt der Mediziner in dem Beitrag. Seine größte Herausforderung sei es, bei fehlender Patientenverfügung herauszufinden, was der mutmaßliche Wille des Patienten ist. In der 30-minütigen Dokumentation geht es vor allem um die ethische Seite des Themas. Die Sendung steht am Sendetag ab 8 Uhr in der ZDF-Mediathek zur Verfügung.
Von: Johannes Blöcher-Weil