"Ich beneide ihn nicht darum, jetzt in dieser Situation die Weihnachtsansprache zu halten. Ich würde ihm das nicht raten", sagte Meisner auf die Frage, was er an Wulffs Stelle sagen würde. Wenn er Wulff wäre, würde er, auf die Kirche übertragen, sagen: "Jetzt vergessen Sie mal meine Goldmitra und mein schönes Messgewand. Ich bin ein armer Sünder, habe versagt." Meisner fügte jedoch hinzu, er könne nicht beurteilen, ob die Vorwürfe gegen Wulff stimmen.
Unterdessen hat der evangelische Landesbischof in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, vor einer Vorverurteilung des Bundespräsidenten gewarnt. In einem Gespräch mit dem Radiosender "Antenne Bayern" empfahl er Wulff am Dienstag, alle Fakten "auf den Tisch" zu legen. Dann könne man "Menschen auch vergeben und Fehler nachsehen".
Christian Wulff ist wegen eines 500.000-Euro-Kredits und Ferien bei wohlhabenden Freunden in die Kritik geraten. Zudem ist am Dienstag bekannt geworden, dass der Unternehmer Carsten Maschmeyer, ein Freund des Bundespräsidenten, im Jahr 2008 eine Anzeigen-Kampagne für Wulffs Buch "Besser die Wahrheit" finanziert hatte. (pro)