Wulff-Wirbel: Meisner würde „resignieren“

Kardinal Joachim Meisner würde an Stelle von Bundespräsident Wulff auf sein Amt verzichten. Im WDR-Fernsehen sagte der Kölner Erzbischof am Dienstagabend, der Bundespräsident tue ihm sehr leid: "Wenn man mir so etwas Unmögliches nachreden würde, da müsste ich meinen Hirtenstab ablegen, da müsste ich resignieren."
Von PRO

"Ich beneide ihn nicht darum, jetzt in dieser Situation die Weihnachtsansprache zu halten. Ich würde ihm das nicht raten", sagte Meisner auf die Frage, was er an Wulffs Stelle sagen würde. Wenn er Wulff wäre, würde er, auf die Kirche übertragen, sagen: "Jetzt vergessen Sie mal meine Goldmitra und mein schönes Messgewand. Ich bin ein armer Sünder, habe versagt." Meisner fügte jedoch hinzu, er könne nicht beurteilen, ob die Vorwürfe gegen Wulff stimmen.

Unterdessen hat der evangelische Landesbischof in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, vor einer Vorverurteilung des Bundespräsidenten gewarnt. In einem Gespräch mit dem Radiosender "Antenne Bayern" empfahl er Wulff am Dienstag, alle Fakten "auf den Tisch" zu legen. Dann könne man "Menschen auch vergeben und Fehler nachsehen".

Christian Wulff ist wegen eines 500.000-Euro-Kredits und Ferien bei wohlhabenden Freunden in die Kritik geraten. Zudem ist am Dienstag bekannt geworden, dass der Unternehmer Carsten Maschmeyer, ein Freund des Bundespräsidenten, im Jahr 2008 eine Anzeigen-Kampagne für Wulffs Buch "Besser die Wahrheit" finanziert hatte. (pro)

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen